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Abfall- und Abwassergebühren: Wo die Gebühren am höchsten sind

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Düsseldorf  Die Abfall- und Abwassergebühren sind im Landesdurchschnitt leicht gesunken. Soweit das erfreuliche Ergebnis des Gebührenvergleichs, den der Bund der Steuerzahler (BdSt) NRW in diesem Jahr zum 27. Mal vorlegt. Die Abfallgebühren schlagen für den BdSt-Musterhaushalt (vier Personen, 120-l-Restmülltonne bei 14-täglicher Leerung, 120-l-Biotonne bei 14-täglicher Leerung) im Landesdurchschnitt mit knapp 261 Euro zu Buche. Gut 722 Euro kostet die Abwasserentsorgung, wenn der Musterhaushalt 200 cbm Frischwasser verbraucht und 130 qm vollversiegelte Fläche vorhält. „Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gebühren für den einzelnen Bürger von Kommune zu Kommune höchst unterschiedlich ausfällt“, sagt Heinz Wirz, Vorsitzender des BdSt NRW.

Die Abwassergebühren in den Regionen:

Im Raum Aachen / Eifel sind die Abwassergebühren mit 1.241 Euro in Monschau am höchsten. Am wenigsten zahlt der BdSt-Musterhaushalt in Erkelenz, nämlich 467 Euro.

Im Bergischen Land führt Waldbröl mit 1.244 Euro das Feld der negativen Spitzenreiter an. Mit 599 Euro kommt der Musterhaushalt in Herdecke am günstigsten weg.

Teuerste Stadt in ganz NRW ist Neunkirchen-Seelscheid. Hier zahlt der Musterhaushalt 1.269 Euro für die Abwasserbeseitigung. Auch in Rommerskirchen (1.003 Euro) zahlen die Verbraucher im Rheinland weit überdurchschnittliche Gebühren. Am günstigsten in es mit 416 Euro im Erftstadt.

1.192 Euro muss der Musterhaushalt in Halver bezahlen. Damit ist Stadt im Märkischen Kreis die teuerste im ganzen Sauer- und Siegerland. 506 Euro kostet die Abwasserentsorgung dagegen in Siegen.

In Ostwestfalen fällt Barntrup mit 1.180 Euro unangenehm auf. Günstigste Kommune ist hier Schloß Holte-Stukenbrock mit 336 Euro.

Im Münsterland liegt die Spannbreite für den BdSt-Musterhaushalt zwischen 850 Euro in Isselburg und 246 Euro in Reken. Reken ist landesweit die günstigste Kommune.

Am Niederrhein ist es mit 934 Euro in Rheinberg am teuersten und mit 504 Euro in Kalkar am preiswertesten.

Betrachtet man das Ruhrgebiet, so zahlt der Musterhaushalt am meisten im Bergkamen: 1.079 Euro. Im benachbarten Hamm ist die Abwasserentsorgung mit 521 Euro für den Musterhaushalt am billigsten.

„Wir fordern die Kommunalpolitiker auf, die Gebühren verbraucherfreundlich zu kalkulieren“, erklärt Wirz. „Die Abwassergebühren sind nicht dazu da, möglichst hohe Gewinne zu erzielen, mit denen dann der städtische Haushalt subventioniert wird.“

Die Abfallgebühren:

Die Abfallgebühren sind differenziert nach dem Abfuhrrhythmus zu betrachten. In manchen Kreisen werden die Restmülltonnen überwiegend alle 14 Tage geleert, in anderen dagegen ausschließlich oder fast ausschließlich alle vier Wochen. Wieder andere Kommunen legen einen ganz anderen Gebührenmaßstab zugrunde und nutzen z. B. ein Verwiege- oder ein Ultraschallsystem, um die Müllmengen zu erfassen.

Die NRW-weit günstigsten Gebühren findet man im Kreis Euskirchen. Bei 14-täglicher Leerung zahlt der Musterhaushalt in Dahlem 122 Euro, in Blankenheim 129 Euro und in Bad Münstereifel 134 Euro. In Münster dagegen zahlt der Musterhaushalt 564 Euro. 495 Euro sind es in Selm, 479 Euro in Alpen.

Die 4-wöchentliche Leerung kostet in Hellenthal 102 Euro und damit NRW-weit am wenigsten. Elsdorf im Rhein-Erft-Kreis berechnet 110 Euro, Kall im Kreis Euskirchen 112 Euro. Dieselbe Leistung ist am teuersten in Neukirchen-Vluyn (427 Euro), gefolgt von Moers (351 Euro) und Wetter (329 Euro).

Die wöchentliche Leerung wird standardmäßig nur noch in wenigen Städten angeboten. Hier ist es mit 226 Euro in Gelsenkirchen am günstigsten für den Musterhaushalt. In Köln zahlt der Verbraucher mit 480 Euro mehr als doppelt soviel.

„Die Verbraucher haben verschiedene Möglichkeiten, ihre Abfallgebühren zu reduzieren“, sagt BdSt-Vorsitzender Heinz Wirz. „In den Abfallgebührensatzungen der Kommunen steht, ob sie z. B. kleinere Tonnen oder einen längeren Abfuhrrhythmus beantragen können, ob es Nachbarschaftstonnen gibt, einen Kinderbonus oder die Möglichkeit, die Biotonne nur im Sommerhalbjahr zu bestellen. Es lohnt sich, diese Möglichkeiten auszuloten.“

Quelle: Bärbel Hildebrand

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