Die swingende Klavierlegende Paul Kuhn und sein grandioses „Goldkehlchen“ eröffnen die 23. Drüggelter Kunst-Stückchen zu Pfingsten, 26. bis 28. Mai. Ein absoluter Ohrenschmaus für Jazz-Fans! Doch nicht nur mit diesem Leckerbissen macht Westfalens kleinstes, aber feines Festival seinem hervorragenden Ruf alle Ehre. Im Programm sind wieder außergewöhnliche Künstler wie der Barock-Violinist Dmitry Sinkovsky, das Mittelalter-Ensemble Ala Aurea und die ausgezeichneten Leipziger Blechbläser-Solisten.
Der mit Preisen überhäufte „Mann am Klavier“, Paul Kuhn, ist einer der charismatischsten Musiker und Entertainer Deutschlands. Wenn er in die Tasten greift, sprudelt der Swing als quirlig perlender Strom aus ihm hervor. In seiner 50-jährigen Laufbahn brachte er zahlreiche Schlager hervor, aber auch erstklassige Jazz-Arrangements. Die Drüggelter Konzertscheune beehrt der Altmeister am Pfingstsamstag gemeinsam mit seinem „Schützling“ Gaby Goldberg. Die markante Stimme der Sängerin ist verführerisch, aufregend, geheimnisvoll, leicht, beschwingt – und unverwechselbar.
Fast jeder hat sie schon einmal gehört: im Radio, einer Fernsehshow oder als Support für renommierte Musikerkollegen. Mit Udo Jürgens und Howard Carpendale hat die Vokalistin gearbeitet, mit den Backstreet Boys, Al Jarreau, Chaka Khan und Herbie Hancock. Sie begeisterte sogar beim 75. Geburtstag von Quincy Jones in Montreux. Die Zusammenarbeit mit Paul Kuhn ist höchst fruchtbar. Der Maestro produzierte Goldbergs Solo-Debüt-CD, suchte die schönsten Standards von Cole Porter, George Gershwin oder auch Hilde Knef für sie aus und arrangierte die Songs höchstpersönlich. In Drüggelte begleitet „Paulchen“ Gaby Goldberg am Piano und singt mit ihr im Duett. Mit dabei sind der Frankfurter Saxofonist Gustl Mayer und Paul Kuhns hervorragendes Trio.
Der Pfingstsonntag könnte nicht stilvoller und passender beginnen als mit einer von Ala Aurea gestalteten Matinée. Das Ensemble für mittelalterliche Musik präsentiert in der Kapelle sein Programm „Les Maries du Rhin“ – fromme Lieder um die rheinischen Madonnen, mal auf Latein, dann wieder auf mittelalterlichem Kölsch, Niederrheinisch und Niederländisch. Ala Aurea ist ein Projekt der Kölner Sängerin Maria Jonas, das mittelalterliche Musik erforscht und aufführt. Flöten, Hackbrett, Harfe und Fiedel tragen die Melodien. Zum Ausdruck kommt eine Jahrhunderte währende Marienverehrung.
Eigens für die Kunst-Stückchen fliegt Klassik-Star Dmitry Sinkovsky aus Moskau ein, um tags darauf nach St. Petersburg weiterzureisen. Der Saiten-Virtuose ist einer der wenigen Solo-Barock-Violinisten weltweit. Sein sensibles, mit Herzblut inszeniertes Spiel brachte ihm renommierte Auszeichnungen unter anderem bei Musica Antiqua Brügge und beim Bachwettbewerb Leipzig ein. Im Vorjahr gewann er den internationalen Telemann-Wettbewerb in Magdeburg. Der Künstler spielt auf einer originalen Violine von Francesco Ruggieri (1680) und gestaltet das sonntägliche Spätkonzert in der Kapelle mit dem Programm „Mysteries Paradoxes“.
Den Schlussakkord der Drüggelter Kunst-Stückchen setzen traditionell die Leipziger Blechbläser-Solisten. Für den Montagabend hat das Sextett Brassmusik vom Feinsten unter dem Titel „Die nächste Generation“ zusammengestellt.
An allen Festival-Tagen gibt es weitere erlesene kleine Perlen aus Musik und bildender Kunst sowie die Kinder-Kunst-Stückchen. Bemerkenswert ist auch die Atmosphäre: Die Events finden unter dem Kronleuchter der rustikalen Konzertscheune, in der geschichtsträchtigen Drüggelter Kapelle oder auf der grünen Wiese zwischen uralten Kastanien statt.
Info: www.drueggelter-kunst-stückchen.de. Karten sind im Vorverkauf über das Hellweg-Ticket-System www.hellweg-ticket.de und die Touristik GmbH Möhnesee erhältlich.