Märkischer Kreis- 3.622 Jungen und Mädchen wurden vom Kinder- und Jugendärztlichen Dienst auf ihre Schultauglichkeit hin untersucht. Nur 42 von ihnen mussten aus dringenden medizinischen Gründen noch zurückgestellt werden. Auffällig war die Traumatisierung bei einigen Flüchtlingskindern.
Fast alle „I-Männchen“ im Märkischen Kreis sind fit für den Schulbesuch. Nur 42 Jungen und Mädchen mussten aus zwingenden medizinischen Gründen noch einmal von der Einschulung ausgenommen werden. Dagegen gibt es sogar 29 Kinder, die auf Antrag ihrer Eltern vorzeitig eingeschult werden können. Zu diesem Ergebnis kommt der Kinder- und Jugendärztliche Dienst des Märkischen Kreises. Neun Schulärztinnen und 15 Medizinische Assistentinnen testeten in den vergangenen Wochen nach einem normierten Verfahren insgesamt 3.622 Schulanfänger quasi auf Herz und Nieren – 30 mehr als noch ein Jahr zuvor.
Fachdienstleiterin Andrea Götz und ihr Team können aufgrund der aktuellen Untersuchungsergebnisse einige interessante Rückschlüsse ziehen. Von den untersuchten 1.890 Jungen und 1.732 Mädchen haben 1.491 einen Migrationshintergrund. Und dennoch sind die vorhandenen Sprachdefizite bei den Kindern weniger geworden. „85 Prozent der Jungen und Mädchen können sich gut verständigen“, freut sich die Fachdienstleiterin. Sie führt das nicht zuletzt auf die gute Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher in den Kindertagesstätten zurück. „Das Personal achtet dort darauf, dass sich die Kinder nicht nur mit Jungen und Mädchen aus ihrem Sprachumfeld unterhalten und spielen, sondern auch mit deutschsprachigen Kindern.“
Leicht gestiegen, nämlich von 9,72 Prozent im Vorjahr auf 10,11 Prozent in diesem Jahr, ist der Anteil der übergewichtigen Kinder. Um hier zu einer sauberen Einschätzung zu kommen, müsse auf Vergleichswerte gewartet werden. „Vielleicht ist der Nachwuchs ja auch einfach nur größer geworden.“ Auffällig dagegen ist, dass manche Flüchtlingskinder Traumatisierungen aufgrund der Fluchterlebnisse haben. Das drückt sich beispielsweise in großer Ängstlichkeit, selektivem Mutismus (Kinder sprechen nicht), Schlaf- und Wachstumsstörungen aus. „Sie brauchen einfach ein Jahr mehr Zeit, um bei uns anzukommen. Diese Zeit müssen wir ihnen geben“, erklärt Andrea Götz.
Ein auffälliger HNO-Befund wurde bei vier Prozent der „I-Männchen“ festgestellt, 500 Kinder (13,8 Prozent) fielen beim Sehtest auf. Erfreulich: 99,78 Prozent konnten ihr Impfbuch vorlege.
Quelle: Märkischer Kreis