Die Schnullerfee macht wieder Station im Märkischen Kreis. Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren können sie treffen – und am 5. und 7. April 2011 in Iserlohn (Raum 262, Kreishaus Friedrichstraße 70) sowie am 12. und 14. April 2011 in Lüdenscheid (Raum 25, Kreishaus Heedfelder Straße 45), jeweils in der Zeit von 13.30 bis 16.30 Uhr.
Die Aktion „Schnuller gegen Überraschungspäckchen“ des Zahnärztlichen Dienstes des Märkischen Kreises wurde im vergangenen Jahr sehr gut angenommen. Jungen und Mädchen, die das Nuckeln aufgeben wollten, hatten ihre Schnuller gegen ein Überraschungspäckchen bei der Schnullerfee eingetauscht. 110 Kinder warfen ihren kleinen Seelentröster in das Säckchen der Schnullerfee und bekamen dafür eine Überraschung sowie eine Urkunde.
Für Kinder, die inzwischen groß geworden sind und nun ebenfalls das Nuckeln einstellen möchten, wird diese Aktion jetzt wiederholt. Erneut stellen die gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen des Arbeitskreises Zahngesundheit Westfalen-Lippe im Märkischen Kreis Überraschungspäckchen zur Verfügung.
Der Saugreflex ist dem Menschen angeboren. Für die Nahrungsaufnahme des Neugeborenen ist er sogar lebensnotwendig. Oft wird beobachtet, dass Kinder bereits im Mutterleib an ihrem Daumen nuckeln. So dient das Nuckeln auch nach der Geburt nicht nur der Nahrungsaufnahme – der Schnuller tröstet, beruhigt, entspannt und gibt Sicherheit. „Gegen den Gebrauch des Schnullers ist, anders als gegen den von Nuckelfläschchen mit gesüßtem Inhalt, bis zum ersten, maximal zweiten Geburtstag nichts einzuwenden. Wird der Schnuller jedoch darüber hinaus benutzt, drohen Zahn- und Kieferfehlstellungen. Die Folgen können sein: langwierige kieferorthopädische Behandlungen sowie Aussprachefehler und Zungenfunktionsstörungen,“ erklärt Dr. Christiane Meyer vom Zahnärztlichen Dienst des Kreises.
Nach Ansicht von Psychologen ist das einfache Wegnehmen des Schnullers nicht empfehlenswert. Das Kind würde sich dadurch verunsichert und bestraft fühlen. Nicht selten bei der Abgewöhnung des Schnullers unter Zwang ergreift das Kind Maßnahmen, die noch ungünstiger sind als das Schnullerproblem – es nuckelt am Daumen. Die Abgewöhnung des Daumenlutschens aber ist regelmäßig noch schwieriger als der Verzicht auf den Schnuller. Die Versuchung, den Daumen in den Mund zu stecken, besteht 24 Stunden am Tag, denn der Daumen ist, im wahrsten Sinne des Wortes, „immer zur Hand“, so dass in Bezug auf den Daumen die Option „einfach wegnehmen“ auch nicht mehr besteht. Zudem führt das Daumenlutschen, wegen des Druckes, den der Daumen auf die Oberkieferzähne ausübt, zu noch umfangreicheren Zahnfehlstellungen als das Schnuller-Nuckeln.
Sinnvoll ist einzig der Nuckelstopp in Kooperation mit dem Kind. Es muss den Schnuller freiwillig aufgeben, um die schwierige Zeit erfolgreich zu überstehen. Dr. Christiane Meyer: „Das Versprechen an die Schullerfee, nicht mehr zu nuckeln, hat sich als gute Motivation herausgestellt. Die Zeremonie der Schnullerübergabe ist als Ritual bedeutsam, damit der Entschluss nicht halbherzig gefasst werden kann. Der Aufwand unterstreicht für Kinder die Wichtigkeit und Endgültigkeit der Entscheidung.“