Ein bitterer Geschmack im Mund kann zahlreiche Ursachen haben
Viele Menschen kennen das Sicherlich. Wenn man Erkältet ist, ist oftmals nicht nur die Nase zu. Der Geschmack lässt oft zu wünschen übrig. Entweder man schmeckt gar nichts oder es ist alles bitter. Geschmacksstörungen werden in der Fachsprache als Dysgeusien bezeichnet. In der Regel verschwindet die Geschmacksstörung, nach Abklingen der Erkältung, wieder von selbst. Doch hinter einer dauerhaften Geschmacksstörung oder ein bitterer Geschmack im Mund kann zahlreiche Ursachen haben.
Ursachen eines bitteren Geschmacks im Mund können sein:
- Arzneimittelbedingte Geschmacksstörungen ( Beispielsweise durch die Einnahme von bestimmten Antibiotika, Antidepressiva oder Blutdruckmedikamenten)
- hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft, Menopause)
- psychische Belastung
- Ernährung (Bitterstoffe in Lebensmitteln wie beispielsweise Endivie, Radicchio, Chicoree oder Grapefruit)
- Zahnprobleme ausgelöst beispielsweise durch Karies oder lockere Amalgamfüllungen
- Altersbedingt (mit zunehmenden Alter verändert sich auch der Geschmack)
- übermäßiger Genuss von Zigaretten oder Alkohol
- Chemotherapie bei Krebserkrankungen oder Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich
- Organische Ursachen im Bereich der Leber, Galle oder im Verdauungstrakt
- Diabetes
- gestörte Schilddrüsenfunktion
Bitterer Geschmack im Mund als Spätfolge
Fast jede Geschmacksstörung geht einher mit einer Riechstörung.
Eine isolierte Geschmacksstörung ist eher selten. Das Schmecken ist eng verbunden mit dem Riechen. Moleküle steigen beim Essen und Trinken von hinten in die Nase auf. Über Millionen von Sinneszellen, in Nase,- Mund und Rachenraum, werden die chemischen Moleküle, die wir als Geschmacksempfindung wahrnehmen, über die Hirnnerven an das Gehirn weitergeleitet. Beim Schmecken sind dabei drei Hirnnerven beteiligt.
Werden diese Hirnnerven beispielsweise durch einen Sturz auf den Kopf mit Schädelbasisbruch in Mitleidenschaft gezogen, können als Spätfolge Geschmacksstörungen, wie ein bitterer Geschmack im Mund, auftreten. Auch nach Ohroperationen oder Operationen im Rachenraum (Tonsillektomie-Mandelentfernung) können die Nerven beschädigt werden und der Geschmackssinn darunter leiden.
Bitterer Geschmack – Ursachenbekämpfung
Ein bitterer Geschmack im Mund lässt sich in manchen Fällen problemlos lösen. Eine verbesserte Mundhygiene trägt sicherlich dazu bei. Doch Mundspülungen zerstören auch die gesunde Mundflora. Medizinische Mundspülungen auf Kräuterbasis sind da sicherlich besser geeignet. Tees aus Minze, Melisse, Salbei, Zitronengras helfen ebenso. Um den Speichelfluss anzuregen eignen sich saure Bonbons.
Achten Sie auf eine gesunde Darmflora. Blähungen sind keineswegs so harmlos wie immer gesagt wird. Dabei handelt es sich um hochgiftige Fäulnisgase. Leinsaat regt die Darmperistaltik an und bindet Nahrungstoxine. Vermeiden Sie unregelmäßiges und sehr fetthaltiges Essen. Alkohol und Kaffee nur in Maßen zu sich nehmen.
Wenn alle selbst getroffenen Maßnahmen nicht helfen
Um eine schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen, sollten Sie jedoch unbedingt einen Arzt aufsuchen. Nehmen Sie Medikamente ein, dürfen Sie diese auf keinen Fall auf eigene Faust absetzen. Eine ausführliche Ursachen-Diagnostik kann nur beim Arzt durchgeführt werden. Denken Sie bei einer Geschmacksstörung auch immer an bereits vorliegenden Erkrankungen. Auch Diabetes, Epilepsie oder Multiple Sklerose können eine Dysgeusie mit sich bringen. Ein grippaler Infekt kann, eine Geschmacksstörung wie einen bitteren Geschmack im Mund, als Spätfolge mit sich bringen.
Veröffentlicht von:
- Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Südwestfalen-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über regionale Themen und besondere "Landmomente". Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de
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