Die Sieger des Deutschen Jugendfotopreises stehen fest. 53 Fototalente zwischen vier und 25 Jahren wurden am 23. September auf der photokina in Köln mit Preisen im Gesamtwert von 14.000 Euro ausgezeichnet. Der Wettbewerb feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen.
Köln/Remscheid, 23. September 2012. Für die Nominierten des Deutschen Jugendfotopreises (DJF) war es der Höhepunkt der photokina: Zwischen Hoffen und Bangen erlebten sie die Ehrung der besten 53 Fototalente des Wettbewerbs 2012. Nun steht fest, wer zu den diesjährigen Preisträgern des DJF gehört, der alle zwei Jahre in vier verschiedenen Altersgruppen vergeben wird. Mehr als 6.000 junge Teilnehmer haben über 30.000 Bilder eingesandt. Die Ergebnisse sind auf www.jugendfotopreis.de zu sehen.
Der jüngste Teilnehmer im diesjährigen Wettbewerb, der vierjährige Rocco Bob Bofinger aus Berlin, bewies mit seinem Schnappschuss „Nikita und Ivy“einen guten Blick fürs Motiv und erhielt den mit 500 Euro dotierten Hauptpreis in seiner Altersgruppe. Ebenfalls aus Berlin stammt die Hauptpreisträgerin in der Altersgruppe 21 bis 25 Jahre: Die 24- jährige Nina Ruske gestaltete ein eindrucksvolles Fotobuch über die Zeit des Erwachsenwerdens. Die Preise für die Sieger aus allen Altersgruppen überreichte Hans- Peter Bergner, Leiter des Referats für „Außerschulische Jugendbildung“ im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Die Preise in der Imaging-Kategorie „Next Level“ und für die beste Reportagefotografie stiftete das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (MFKJKS).
Staatssekretär Professor Klaus Schäfer übergab die Auszeichnungen an Johanna Selge aus Gauting für ihre fantasievollen Collagen zu existenziellen Fragen des Mensch-Seins und an Yana Wernicke aus Berlin für ihre eindrucksvolle Reportage über Indien. Neue Sichtweisen und ein souveräner Umgang mit der Technik „Unterwegs“ lautete das Sonderthema beim Deutschen Jugendfotopreis 2012. Jonas Wresch aus Hannover interpretierte das Thema auf sehr eigenwillige Weise: Seine Porträts zeigen die Lebenswelt von Menschen, für die der Wohnwagen kein Reisevehikel ist, sondern Heimat und Alltag. Seine engagierte Arbeit „Immobilis – Eigenheim Wohnwagen“ belohnte Frank Peil von der Agentur Jugend für Europa mit dem Hauptpreis der Sonderkategorie.
Die junge Fotoszene überzeugt durch ihren souveränen Umgang mit der Technik und erfrischenden Perspektiven. So auch die Foto-AG des Ulmer Schubart-Gymnasiums: Die Schüler setzten der traditionellen Sightseeing-Fotografie ihre grafischen Stadtansichten „Ulm von A bis Z“ entgegen. Dafür wurden sie von Christian Müller-Rieker in der Kategorie „Beste Schulprojekte“ ausgezeichnet. Der Geschäftsführer des PhotoindustrieVerbandes e.V. hob in seiner Laudatio die regen und vielfältigen Aktivitäten schulischer Foto-AGs hervor. Über 200 Preisträgerfotos waren auf der photokina in einer Ausstellung zu sehen. Die Besucher konnten aus diesen Bildern ihren Favoriten wählen: Der diesjährige Publikumspreis, gestiftet von Adobe Systems, ging an Hans Findling, 15 Jahre aus Konstanz.
Seine Arbeit „Überflieger“ im Rahmen des Sonderthemas „Unterwegs“ zeigt die Befreiung des Reisenden aus der Enge des Alltags. Forum für junge Fototalente „Fotografie als künstlerisches Ausdrucksmittel war bei Kindern und Jugendlichen noch nie so gefragt war wie heute. Deshalb danke ich allen, die den Wettbewerb fördern und unterstützen“, erklärte Dr. Eva Bürgermeister, die Leiterin des Kinder- und Jugendfilmzentrums in Deutschland (KJF). Das KJF veranstaltet den Deutschen Jugendfotopreis im Auftrag des Bundesjugendministeriums und bietet der jungen Fotoszene ein wichtiges Forum. „Über soziale Netzwerke können junge Fotografen ihre Bilder in Sekundenbruchteilen weltweit präsentieren, doch gleichzeitig wünschen sie sich ‚reale’ Möglichkeiten für den direkten Austausch ihrer Ideen.
Das hat unser Preisträgerforum klar gezeigt“, ergänzte Jan Schmolling vom KJF, der Leiter des Deutschen Jugendfotopreises. Dies bestätigte auch Miriam Hüning, Hauptpreisträgerin 2010 und heute Mitglied der Jury: „Der Wettbewerb bietet einzigartige Erfahrungen, sich mit Gleichgesinnten über Fotografien auszutauschen. Das wünsche ich auch den künftigen Teilnehmern.“ Initiator und Förderer: Das Bundesjugendministerium Seit 50 Jahren bietet der Deutsche Jugendfotopreis ein Forum für die junge Fotoszene. 1961 vom Bundesjugendministerium (BMFSFJ) ins Leben gerufen und 1962 erstmals verliehen, entwickelte er sich zum größten Foto- und Imaging-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Zu seinen Wegbereitern und Förderern zählte auch L. Fritz Gruber.
Der ehemalige Leiter der „photokina-Bilderschauen“ und Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh), die ebenfalls zu den Partnern des Deutschen Jugendfotopreises zählt, hat die Jugendfotografie immer intensiv gefördert. „Es ist großartig zu sehen, wie der Wettbewerb heute floriert und immer wieder neue Impulse gibt“, so Renate Gruber, die Witwe von Prof. L. Fritz Gruber, in ihrem Grußwort.