Hagen – 20 Jahre Entwicklungszusammenarbeit. Die 1996 gegründete Georg Kraus Stiftung (GKS) blickt zum Geburtstag auf 161 geförderte Projekte in 57 Ländern zurück. 46 sind es aktuell: vom Aufbau einer Berberschule in Marokko über die Berufsausbildung für ledige junge Mütter in Ruanda bis hin zur Einrichtung von Vorschulklassen in Sri Lanka. „Der beste Weg aus der Armut ist der Schulweg“ lautet das Motto – Hilfe zur Selbsthilfe ist erstes Ziel.
Nachhaltig: Menschen auf eigene Beine stellen
Die GKS will Menschen auf eigene Beine stellen. In Guatemala hat sie Mitte der 90er-Jahre Indianerschulen mit aufgebaut, die längst eigenständig laufen. Unter den Lehrern sind Schüler von damals – die Stiftungsarbeit hat ihnen eine sichere Existenz ermöglicht. „Diese Nachhaltigkeit ist entscheidend“, betont der Vorstandsvorsitzende Erich G. Fritz.
Transparent: Spenden gehen zu 100 Prozent in die Projekte
Über fünf Millionen Euro sind seit 1996 in überschaubare Aktionen geflossen. Transparenz ist dabei ein weiteres GKS-Kriterium. Finanzielle Unterstützung geht nicht über diverse Kanäle, sondern direkt an die Initiatoren, Spenden landen zu 100 Prozent im Projekt. Bevor Mittel fließen, checkt die Stiftung jede Aktion sorgfältig.
Persönlich: Zusammenarbeit mit kleineren Initiativen
Die Hagener arbeiten mit kleineren Initiativen zusammen, zu denen persönlicher Kontakt besteht. Aktuell geht es oft um Projekte in Afrika: „Die Aufmerksamkeit für unseren Nachbarkontinent ist, aufgrund von Bevölkerungsentwicklung und Migrationsdruck, steigend. Das spüren wir bei den Anträgen“, so Fritz. „Wir fördern aber auch in Asien und Lateinamerika, u. a. zwei Schulneubauten im nepalesischen Erdbebengebiet.“
Solides finanzielles Fundament: GKS gehören 20 Prozent an Wikinger Reisen
Die GKS arbeitet auf solidem finanziellem Fundament: Ihre Gründer Hans-Georg und Anne Kraus haben ihr 20 Prozent an Wikinger Reisen, Marktführer für Wanderurlaub, übertragen. Einmalig in der deutschen Veranstalterszene. „Beide haben bewusst soziale und persönliche Verantwortlichkeit übernommen“, unterstreicht Fritz. Neben der Entwicklungszusammenarbeit beschäftigt sich die Stiftung mit dem „Wohnen im Alter“. Zwei eigene Häuser in Hagen und Solingen gibt es bereits, ein drittes ist in Planung.
Text: Cristina Silva-Braun