Münster/Plettenberg – Im Frühjahr 2016 berichtete der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zum ersten Mal von einer Wildkatze in Plettenberg im Sauerland. Dies war die erste Wildkatze, die seit ihrer Ausrottung im Märkischen Kreis im frühen 20. Jahrhundert wieder aufgetaucht war. Die Studentin und Mitarbeiterin des LWL-Museums für Naturkunde in Münster, Stephanie Funke konnte jetzt zusammen mit dem Naturschutzzentrum Märkischer Kreis erneut Fotos von einer Wildkatze machen.
In einem Waldstück nahe Attendorn lief 2016 zum zweiten Mal eine Wildkatze in eine Fotofalle. Zusätzlich wurde eine Haarprobe, welche im Jahr zuvor in der Nähe von Meinerzhagen gefunden wurde, eingeschickt und untersucht. Das Ergebnis: Es handelte sich wirklich um die Haare einer Wildkatze.
Dieser Nachweis von der Wiederkehr der Wildkatze beflügelte Funke, studentische Volontärin in der zoologischen Abteilung des LWL-Museums, weiter zu suchen. An einer geeigneten Stelle zwischen Plettenberg und Attendorn platzierte sie im Herbst 2016 erneut eine Fotofalle und hatte Erfolg. Von November bis Dezember konnte die Wissenschaftlerin zehn Fotos sowie neun Videos, wahrscheinlich von ein und demselben Tier, machen. „Vermutlich war das Gebiet ihr Winterquartier“, sagt Funke. „Mit großer Wahrscheinlichkeit breiten sich Wildkatzen nun neben den bereits bekannten Vorkommen im Kreis Olpe und dem Hochsauerlandkreis erstmals nach der Ausrottung der Wildkatze in Westfalen auch wieder im Märkischen Kreis aus.“
Funke will durch weitere Untersuchungen in den nächsten Monaten ihre Vermutungen bestätigen. Als weitere Kooperationspartner sind an diesem Projekt das Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland sowie das Regionalforstamt Märkisches Sauerland und die Untere Landschaftsbehörde Märkischer Kreis beteiligt.
Ab dem 30. Juni greift die neue Ausstellung „Vom Kommen und Gehen – Westfälische Artenvielfalt im Wandel, diese neuen Forschungsergebnisse in Münster auf.