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Siegen: Die Pflege im Wandel?

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Egal ob in Fachzeitschriften, auf Fachtagungen, in der Politik oder in Gesprächen unter Pflegenden: überall wird vom Pflegenotstand gesprochen. Auch wenn dieser im Kreis Siegen- Wittgenstein noch nicht ganz so brisant ist wie in deutschen Großstädten, so müssen sich die Krankenhäuser zukünftig auf diesen einstellen. Obwohl die alarmierenden Fakten des demographischen Wandels auf eine schnellstmögliche Veränderung in der Pflegelandschaft drängen, rückt der Gedanke bzw. der Glaube an Veränderungen und Besserung fast immer in die weite Zukunft. Wie soll die steigende Zahl der Pflegebedürftigen zukünftig versorgt und gepflegt werden, wenn die Berufsgruppe der Pflegenden mit einer abnehmenden Zahl an Berufstätigen zu kämpfen hat? Anlässlich des Internationalen Tages der Pflege, der dieses Jahr auf den 12. Mai fällt, nimmt Dirk Genz, Pflegedirektor des Kreisklinikums Siegen, vor diesen Hintergründen das große Thema „Pflegekammer“ noch einmal in den Fokus:

Quelle: Kreisklinikum Siegen GmbH

„Die Pflege selbst muss aktiv in ihren Entwicklungsprozess eingreifen. Nicht nur einzelne Pflegende, sondern die gesamte Berufsgruppe. Die Pflegenden müssen ein gemeinsames Sprachrohr bilden, das nicht mehr zu überhören ist und Respekt und Anerkennung findet. Diese wesentliche Aufgabe der Pflegenden kann am besten durch eine Pflegekammer erreicht werden“, so Genz.

Bereits Agnes Karll verfolgte die persönlichen Anliegen einer Selbstverwaltung des Pflegeberufs und einer politischen Einflussnahme. Als Reformerin der Krankenpflege sagte sie einmal: „Wir, die als selbstständige, selbstverantwortliche Menschen dem Leben gegenüberstehen, sind selbst schuldig, wenn wir nicht die rechtlichen Wege suchen und bahnen helfen, um fähig für unsere Lebensaufgabe zu werden. Wer soll uns denn unseren Beruf aufbauen, wenn wir es nicht selbst tun. Wir haben gar kein Recht zu verlangen, dass andere das tun.“

Dass die Pflegekammer eine wichtige Institution für die Pflege und alle Berufsangehörigen sei, werde laut Genz besonders deutlich, wenn das Augenmerk auf die einzelnen Tätigkeitsfelder der Pflegekammer gerichtet werde.

„Dazu gehören u.a. die Registrierung der Berufsangehörigen, der Erlass einer Berufs- und Weiterbildungsordnung, die Beteiligung bei der Gesetzgebung. Rheinland-Pfalz hat die erste Pflegekammer in Deutschland gegründet. Ebenso wurde in Schleswig-Holstein und Niedersachsen das Gesetz zur Errichtung der Pflegekammer verabschiedet. Und auch in Nordrhein-Westfalen wurde ein Antrag an die Landesregierung gerichtet, zur Schaffung der rechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung einer Pflegekammer in NRW. In anderen europäischen Länder und weltweit existieren bereits Pflegekammern. Die zukünftigen Entwicklungen werden zeigen, ob sich auch die Pflege in Deutschland als Profession sieht, ihre Aufgaben und Ziele selbstbestimmt überwacht und kontrolliert, sich weiterentwickelt, ihre Anerkennung und Repräsentation nach außen stärkt und sich somit international vergleichbar macht.“

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