Willingen. Er ist in Villingen im Schwarzwald geboren, Sternzeichen Wassermann, hat am 29. Januar 1999 an der Mühlenkopfschanze in Willingen beim Dreifach-Weltcup an seinem 21. Geburtstag, einem Freitag, hinter Noriaki Kasai und einen Tag später gemeinsam mit Hansjörg Jäkle, Sven Hannawald und Dieter Thomas ebenfallshinter Japan jeweils Platz zwei belegt. Fast 50.000 Kehlen stimmten damals im Schanzenrund das „Happy birthday“ für Martin Schmitt an. Die Wiederholung steht 2011 ins Haus. Der Schwarzwald-Adler feiert zum Auftakt der TelDaFax FIS-Team-Tour vom 28. bis 30. Januar seinen 33. Geburtstag. Der selbst gerade 100 Jahre alt gewordene Ski-Club Willingen probt schon das Geburtstagsständchen – zumal sein Präsident Jürgen Hensel an diesem Tag sogar einen runden Geburtstag feiert und 50 wird!
Zu Schmitts 21. Geburtstag hatten die Willinger Weltcup-Organisatoren eine vielbeachtete Glückwunsch-Aktion im Internet organisiert. RTL bekam Wind davon. Günther Jauch ließ Martin per Hubschrauber nach Köln in seine Sendung „stern tv“ einfliegen, ehe er Jahre später als Moderator am Mühlenkopf ebenso wie andere namhafte Skisprung-Moderatoren wie Norbert König und Monica Lierhaus den sympathischen Skispringer bei den Live-Übertragungen an den Schanzen dieser Welt interviewte.
Willingen und Martin Schmitt, das ist eine lange und ganz besondere Geschichte. Gewonnen hat auf der größten Großschanze der Welt als einziger Deutscher sein langjähriger Kumpel Sven Hannawald. Aber im Team hat Deutschland zwei Mal den Weltcup mit Schmitt gewonnen, zuletzt im vergangenen Winter und sich dabei den Geist und das Selbstvertrauen für Olympia-Silber in Vancouver. Schmitt stand im Waldecker Upland auf dem Podest, verpasste die Qualifikation oder trat erst gar nicht erst an, um zu Hause im Schwarzwald auf einer kleinen Schanze rechtzeitig wieder für ein Großereignis in Form zu kommen.
In dem nordhessischen Kult-Weltcuport am Rande des Sauerlandes versteckten sich Hannawald und Schmitt inkognito vor einem Großereignis nach der Rückkehr vom Weltcup aus Sapporo in Fernost, um dem Rummel um ihre Person zu entgehen. Der Ski-Club stellte beiden einen Subaru und sie konnten tun und lassen was sie wollten. “Willingen ist einmalig“, sagt der Vize-Weltmeister nicht nur deswegen, der 1998/1999 auch Weltcup-Gesamtsieger war, jetzt noch einmal die Weltmeisterschaft am traditionsreichen, aber neuen Holmenkollen in Oslo in Angriff nimmt und erst danach entscheiden wird, ob dies sein endgültiges Finale unddamit sein letzter Winter als Skispringer gewesen ist.
Noch immer und trotz längerer Durststrecke ist Schmitt einer der populärsten Wintersportler in Deutschland. Sein Sponsor Milka hielt ihm die Treue in guten wie in schlechten Zeiten. Und auch die Fans lassen nichts auf ihn kommen, werden ihm bei seinem möglicherweise letzten Auftritt in Willingen das verdiente Ständchen singen, das „Ziiiiiiieeeeeehhhhhhhh“ anstimmen und ihm die Daumen für ein gutes Ergebnis drücken. Von seinen Konkurrenten aus dem Jahr Jahr 1999 sind die meisten längst abgetreten, TV-Experten oder Trainer geworden.
Willingens Schanzenrekordler Janne Ahonen aus Finnland und der auf seine alten Tage ebenfalls sehr erfolgreiche Wolfgang Loitzl aus Österreich haben ihm damals schon zum 21. Geburtstag gratuliert und werden es am 29. Januar 2011 auch zu seinem 33. Geburtstag wieder tun. Die Skisprung-Fans sollten sich rechtzeitig nicht nur für diesen Samstag die Tickets unter www.weltcup-willingen.de sichern. Noch gibt es den Frühbucher-Rabatt und kann man auch mit der Dauerkarte für die drei tollen Tage Geld sparen.