Hützemert/Olpe. Sie soll dem Fachkräftemangel entgegenwirken und jungen Leuten eine Chance geben, den richtigen Beruf zu finden. Die Berufsmesse in Olpe wurde am 22. und 23. Mai zum 12. Mal in der Olper Stadthalle durchgeführt. „Die Messe bietet eine gute Chance, sich einen Überblick über Ausbildungsberufe zu verschaffen“, betonte Gabriela Pokall, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle in Olpe. Zahlreiche Betriebe seien vor Ort, viele würden auch Auszubildende mitbringen, die persönlich von ihren Erfahrungen berichten könnten. Gut wäre auch, so Pokall, wenn die Besucher der Messe Bewerbungsmappen mitbringen würden. Die Betriebe suchen verstärkt Auszubildende, weiß Pokall, warnt aber davor, dass sich Schulabgänger auf der Überzeugung ausruhen, angesichts zurückgehender Bewerberzahlen eine Ausbildungsstelle so gut wie sicher zu haben. „Unternehmen besetzen freie Stellen nicht auf jeden Fall. Gute Schulabschlüsse sind nach wie vor gefragt.“ In den zwölf Jahren, seit es die Berufsmesse gibt, hätten sich die Gewichte schon verschoben, gibt Joachim Schneider, Teamleiter Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit, zu bedenken. Für Jugendliche sei es nicht mehr so schwer, einen Ausbildungsplatz zu finden. Wichtiger sei jetzt, den richtigen Beruf zu finden. Und dabei, so Schneider, „brauchen junge Leute oft Hilfe.“ Die will die Agentur mit einem großen Stand bieten, der auch Berufe vorstellt, die nicht in der Stadthalle angeboten werden. Richtig abwärts mit den Bewerberzahlen gehe es wohl ab 2013, ist die Prognose des Fachmannes. Dann gebe es noch einmal den doppelten Abi-Jahrgang. Danach werde man wohl viele freie Ausbildungsplätze nicht mehr besetzen können, auch wenn Abiturienten mittlerweile eher bereit sind als früher, nach dem Abitur eine betriebliche Ausbildung zu absolvieren. Zum Beispiel im Handwerk: Schon seit Jahren, so Matthias Rink, Geschäftsstellenleiter der Kreishandwerkerschaft in Olpe, bemühe sich das Handwerk, für junge Leute ein interessanter Wirtschaftszweig zu sein. Immerhin biete es mehr als 130 Ausbildungsberufe, gute Weiterbildungsmöglichkeiten (Meistertitel ist dem Bachelor gleichgestellt), Möglichkeiten, ein duales Studium zu absolvieren, und viele zukunftsträchtige Berufe wie z. B. im Anlagenbau oder in Bereich Heizungstechnik. Nicht so stark nachgefragt sind weiterhin Berufe auf dem Bau. im Metzger- und
Bäckerhandwerk. Aber auch im Bereich Friseur und Kfz gibt es durchaus offene Stellen. Längst nicht mehr nur auf männliche Bewerber fixiert ist die heimische Metall- und Elektroindustrie. Die Messe, so Marin Haselier vom Arbeitgeberverband des Kreises Olpe, biete Schülerinnen eine gute Gelegenheit, sich Informationen zu holen. Viele Betriebe würden gerade auch weibliche Mitarbeiter in die Stadthalle mitbringen, um Ängste abzubauen. Umworben werden übrigens auch die Abiturienten. Haselier: „Wir wollen zeigen, dass ein Studium nicht die einzige Alternative ist.“ Die Wirtschaftsjunioren Südwestfalen engagieren sich während der Messe vor allen im Bereich Berufswahlorientierung. Zielvorgabe: Junge Leute für gewerbliche Berufe begeistern. Die Berufsmesse, so das Fazit der Fachleute, biete sicher eine gute Hilfe auf dem Weg zur Ausbildungsstelle. Sie sei eine gute Ergänzung zu Betriebspraktika, die ebenfalls oft schon zum Abschluss von Lehrverträgen führen würden. (Quelle: www.derwesten.de)