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Stammzellspende: 62-Jährige Finnentroperin rettet ein Leben

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Finnentrop – Heidrun Kramer (62) ist bereits seit 20 Jahren bei der DKMS registriert, als sie Anfang 2020 für die Stammzellspende angefragt wird. Damit hatte die Finnentroperin überhaupt nicht mehr gerechnet. Mit ihrer Spende schenkte sie einem Mann aus Deutschland eine zweite Lebenschance. Im Frühjahr 2022 ist die Anonymitätsfrist vorbei und die passionierte Linedancerin hofft ihren Empfänger dann persönlich  kennenlernen zu können. Bisher schreiben sie sich anonyme Briefe, die über die DKMS weitergeleitet werden.

Heidrun Kramer konnte nie gut Blut sehen. Mit 40 Jahren fasste sie sich noch einmal ein Herz und entschied sich dazu, zur Blutspende zu gehen und sich auch für eine Stammzellspende bei der DKMS registrieren zu lassen.

„Du musst nochmal etwas Gutes tun in deinem Leben“, sagte sie sich. Das war im Sommer 2000. Damals wurde zur Registrierung noch Blut abgenommen. Seit Ende 2017 erfolgt die Aufnahme als Spender:in ausschließlich per Wangenschleimhauptabstrich mit medizinischen Wattestäbchen. Für den nächsten Schritt, die so genannte Bestätigungstypisierung, ist in der Regel jedoch immer noch eine Blutentnahme notwendig.

Dass Heidrun 20 Jahre später als „genetischer Zwilling“ gefunden wurde, erstaunte sie sehr. „Im Januar 2020 bekam ich einen Anruf von der DKMS, mit der Frage, ob ich noch für eine Stammzellspende zur Verfügung stehe. Ich war total überrascht, habe sofort zugestimmt und mich sehr gefreut, dass ich die Chance bekomme, vielleicht jemandem das Leben zu retten“, sagt sie. Was Heidrun nicht wusste: Eine Fremdspende für einen Patienten oder eine Patientin ist nur bis zum 61. Geburtstag möglich.

„Bis dahin war mir nicht bewusst, dass man nur bis 60 Jahre spenden darf. Ende März 2020 habe ich gespendet und nur knapp einen Monat später wurde ich 61 Jahre“, sagt sie. Und weiter: „Die Spende hat rund fünf Stunden gedauert und meine größte Sorge war, ob ich zwischendurch die Toilette aufsuchen darf. Aber das war kein Problem. Ich fühlte mich die ganze Zeit gut aufgehoben. Es waren sehr viele jüngere Spender dort und ich konnte essen, trinken und fernsehen. Ich habe die Stammzellspende und die Vorbereitung gut vertragen. An einem Tag hatte ich ein wenig Kopf- und Gliederschmerzen, anschließend Muskelkater in den Armen, aber nichts im Vergleich zu dem, was mein Empfänger wahrscheinlich durchgemacht hat.“

In den meisten Fällen fragen die behandelnden Ärzte für die Patient:innen jüngere Spender:innen an, oft unter 30. Der Grund dafür ist, dass im Alter chronische Erkrankungen zunehmen, die eine Stammzellspende ausschließen. Bei Personen über 61 Jahren ist zudem meist die Produktion der Blutstammzellengeringer und man erreicht nicht das gewünschte Volumen für die Empfängerseite. Grundsätzlich ist für die Stammzellspende jedoch die Übereinstimmung der Gewebemerkmale zwischen Spender:in und Empfänger:in ausschlaggebend. Diese Merkmale sind sehr individuell und kommen in Abermillionen Kombinationen vor, so dass es großes Glück bedeutet, wenn der „genetische Zwilling“ gefunden wird. Heidruns Patient hatte sogar doppeltes Glück: Heidrun stand noch zur Verfügung und passte, war gesund und ihr Körper reicherte genügend Stammzellen an.

Heidruns Familie und Freunde sind sehr stolz auf sie und haben sie im Spendeprozess sehr bestärkt. „Meine Enkel haben einen kleinen Lebensretter-–Pokal für mich gebastelt und mir überreicht. Ich habe allen gesagt, sie sollen sich auch registrieren lassen. Einfacher kann man kein Leben retten“, sagt die (ehemalige) Altenpflegerin, die zwei Kinder und vier Enkelkinder hat. Und weiter: „Es lohnt sich auf jeden Fall, zu spenden. Ich kann es noch gar nicht fassen, einen genetischen Zwilling zu haben und bin total froh und ein bisschen stolz, dass er überlebt hat. Ich freue mich jedes Mal, wenn er sich meldet und schreibt, dass es ihm gut geht. Dieser Mann ist der einzige, mit dem ich in regelmäßigem Briefkontakt stehe, alle anderen werden angerufen oder bekommen eine Whats-App. Das ist auch mal wieder etwas sehr Schönes und Besonderes.“

Übrigens: Auch wer nicht mehr als Stammzellspender:in zur Verfügung steht, kann weiterhin die Arbeit der DKMS und ihren Kampf gegen Blutkrebs unterstützen: zum Beispiel durch eine Geldspende. Denn allein für jede Neuregistrierung entstehen der DKMS Kosten in Hohe von 35 Euro.

Quelle: DKMS gemeinnützige GmbH

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