Geographisch-politische Lage
Die kreisfreie Großstadt Hagen bezeichnet im Südosten des Ruhrgebietes fast exakt den geographischen Mittelpunkt des westdeutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. In 5 Stadtbezirke unterteilt ist Hagen (Kfz-Kennzeichen HA) landespolitisch dem sauerländischen Kreis Arnsberg eingegliedert, kulturgeographisch der historischen Landschaft Westfalen-Lippe zugehörig. Eingebettet in die waldreiche Mittelgebirgslandschaft Südwestfalens verkörpert der thematische Gegenstand dieser Seite die südliche Schwelle zum Sauerland („Tor zum Sauerland“). Wasserreich durchzogen von den 4 Flüssen Ruhr, Ennepe, Volme und Lenne bestehen nicht weniger als 42 % des Stadtgebietes aus Wald. Seine NRW-zentrale Lage innerhalb der Metropolregion Rhein-Ruhr prädestiniert Hagen zum geographischen Vermittler zwischen den beiden Landesteilen Nordrhein und Westfalen.
Geschichte und Wirtschaft
Hochbedeutende Fundvorkommen fossiler Pflanzen und Tiere sowie steinzeitlicher Menschenüberreste aus den erdgeschichtlichen Perioden von Devon bis Karbon bzw. Mesolithikum machten Hagen zu einem internationalen Zentrum prähistorischer, paläontologischer sowie anthropologischer Forschungstätigkeit. Urkundlich erstmalige Erwähnung findet die Hagener Region in den „Lorscher Annalen“ von 775. Die faktische Verleihung des Stadtrechtes erfolgte erst gegen 1750. Nach eher unbedeutenden mittelalterlichen Anfängen als Kirchenspiel entwickelte sich Hagen mit Beginn vorindustrieller Eisenherstellung (Hammerwerke) im 17. Jahrhundert 200 Jahre später als Eisenbahnverkehrsknotenpunkt zu einem Zentrum deutscher Schwerindustrie (Klöckner-Werke). Nach fast völliger Zerstörung der historischen Innenstadt im II. Weltkrieg und dem Niedergang der Schwerindustrie in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte sukzessive die Entwicklung zur Verwaltungs- und Behördenstadt (Gerichte).
„Stadt der FernUniversität“
Deutschlandweit studieren in Hagen: Zweifellos prominenteste Institution der Stadt ist Deutschlands einzige, hier ansässige, staatliche Fernuniversität und mit rund 80 000 Immatrikulierten auch die größte Universität. 1974 begründet, besteht hier (neben 2 Fachhochschulen) die Möglichkeit der Erlangung eines Hochschulabschlusses in unterschiedlichsten Fachrichtungen per Fernstudium. Von Hagen aus maßgebliche Weiterverbreitung fanden seinerzeit innovative Kunstströmungen durch den sog. Hagener Impuls (um 1900, Jugendstil und Bauhaus) sowie „Neue Deutsche Welle“ (Popmusik 1980er Jahre). Touristische Attraktionen für in- und ausländische Besucher bieten Fachwerk-Arbeitersiedlung Lange Riege (1669), das Museum für Ur- und Frühgeschichte Wasserschloss Werdringen, Schloss Hohenlimburg (Burganlage des 13. Jahrhunderts mit Schlossmuseum) sowie mehrere Parks. Dieser Artikel auf derwesten.de beschreibt es noch ein wenig detaillierter!
Bevölkerungstatistik
Aktuell verteilen sich im Stadtgebiet Hagens 187.333 Einwohner mit einem Ausländeranteil von 13,7 % (Zensus 2011) auf 160,36 km², was einer Bevölkerungsdichte von 1161 Einwohner je km² entspricht. Seiner Einwohnerzahl nach nimmt Hagen innerhalb Deutschlands Städten damit gegenwärtig den 41. Platz ein. Wirtschaftlich-strukturell bedingt muss das 1928 die Schwelle zur Großstadt überschreitende Hagen seit Jahrzehnten einen kontinuierlichen Bevölkerungsschwund verzeichnen. So hatte die 1975 noch über 230 000 Einwohner aufweisende Stadt 2011 nurmehr deren knapp 190 000 zu vermelden.