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Urlaub vom Smartphone

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Hagen – Ständig ist es da, vibriert, blinkt und klingelt: Es bestimmt unser Leben. Doch was wäre, wenn wir – zum Beispiel jetzt in der Fastenzeit – das Smartphone einfach mal ausschalten, raus in die Natur gehen, mit anderen Menschen sprechen? Jana Acker, Expertin für Psychologie und Stressreduktion bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse, hält digitale Entgiftung (Digital Detox) generell für eine gute Idee. Denn wer permanent am Smartphone hängt, riskiert Dauerstress und soziale Isolation. Das kann Folgen für die Gesundheit haben, angefangen von Konzentrations- und Schlafstörungen, Kopf- und Rückenschmerzen bis hin zu psychischen Erkrankungen und Herzleiden. Acker stellt aber auch klar, dass es wenig Sinn macht, einmal ein Wochenende ohne Smartphone durch den Wald zu wandern, um dann genauso weiterzumachen wie zuvor. Das Gehirn braucht vielmehr wiederkehrende Phasen, in denen es sich erholen kann.

Erholungsfähigkeit nimmt ab

Deshalb rät die KKH-Expertin dazu, regelmäßig analoge Zonen zu schaffen. Sinnvoll sind mehrere kleine Auszeiten pro Tag, etwa Offline-Mittagspausen oder der Verzicht auf digitale Medien zwei Stunden vor dem Schlafengehen. Denn permanente Ablenkungen und Unterbrechungen kosten viel Energie, das Fokussieren auf eine Sache und das Ausblenden äußerer Reize fällt schwerer. Hinzu kommt, dass das Gehirn schlechter trainiert wird, wenn Google und Co. uns das Denken abnehmen. Außerdem schlafen wir schlechter und kürzer, wenn wir abends noch digital unterwegs sind, denn das blaue Licht der Displays hemmt das für den Schlaf-Wach-Rhythmus wichtige Hormon Melatonin. All das führt dazu, dass die Erholungsfähigkeit ab- und der Stress zunimmt.

Wer also effektiv digital entgiften will, muss nicht nur für ein Wochenende, sondern auf Dauer seine Gewohnheiten ändern. Gar nicht so leicht, denn wir zücken das Smartphone häufig reflexhaft, etwa beim Warten auf die Bahn, wenn die Begleitung auf die Toilette geht, beim Arzt im Wartezimmer, am Küchentisch. Wir haben Angst, etwas zu verpassen, spüren Druck, sofort auf Nachrichten reagieren zu müssen. „Wenn wir in solchen Momenten eigentlich ganz andere Bedürfnisse haben, etwa nach Entspannung, ist das kritisch“, sagt Jana Acker, „da der Stress dann Überhand nimmt“. Komplett auf die digitalen Alleskönner verzichten muss aber niemand. Wichtig ist der bewusste Umgang mit den Geräten. Mit diesen Tipps können regelmäßige Auszeiten von Smartphone und Co. gelingen:

Digital-Detox-Apps

Es gibt Apps, die aufzeichnen, wie häufig das Smartphone aktiviert und wofür es genutzt wird. Dies kann zur Selbsterkenntnis beitragen und der erste Schritt zur digitalen Entgiftung sein.

Dienste auslagern

Wir müssen nicht alles über das Smartphone regeln. Für das morgendliche Aufstehen reicht ein analoger Wecker, für die Uhrzeit unterwegs eine Armbanduhr, im Dunkeln eine Taschenlampe.

Nicht sofort antworten

Mails, Kurznachrichten etc. erst beantworten, wenn die Zeit dafür da ist. Wer es ausprobiert, wird merken, dass dies gar keine negativen Folgen hat. „Falls doch Beschwerden kommen, sollten Sie das Gespräch suchen“, rät Jana Acker.

Smartphone-freie Zeit

Immer mal wieder Dinge ohne Smartphone erledigen und erleben, etwa den Einkauf, den Spaziergang, den Kinobesuch. Für Menschen, die unter der ständigen Erreichbarkeit leiden, wirkt dies nach einiger Zeit der Gewöhnung befreiend.

Smartphone-freie Zonen

Smartphone-freie Zonen etablieren, etwa berufliche Meetings, das Schlafzimmer oder den Esstisch. Nichts ist unkommunikativer als Tischnachbarn, die ständig auf ein Display starren.

Weniger Apps und Push-Nachrichten

„Schauen Sie ganz bewusst, welche Apps Sie wirklich brauchen“, rät die KKH-Expertin. Ihr Tipp: Push-Nachrichten wenig genutzter Apps abstellen oder solche Apps am besten deinstallieren. Angebote stattdessen im Browser nutzen.

Flugmodus, Ausschalten

Das Smartphone ab und an auf Flugmodus umschalten oder für bestimmte Zeiten ganz abschalten. Das Abrufen neuer Nachrichten wird dann deutlich mühsamer, sodass das Gerät aus Bequemlichkeit häufiger mal wieder in der Tasche verschwindet.

Quelle: KKH Kaufmännische Krankenkasse

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