Ursachenforschung läuft ohne Unterlass
Gesundheitsamt: Messwert ist unbedenklich
Hemer. Die Stadtwerke Hemer fahnden weiter konsequent nach dem Verursacher der Trinkwasserverunreinigung und weiten nun das Untersuchungsgebiet auch auf die Randbezirke von Stübecken und Landhausen aus. „Unter Berücksichtigung aller vorhandenen Erkenntnisse und Hinweise hatten wir unser erstes Untersuchungsareal abgesteckt. Die Haushalte dort haben wir nun alle untersucht. Jetzt nehmen wir uns die weiteren Bezirke in den beiden Stadtteilen vor“, sagt Dieter Gredig, Technischer Leiter der Stadtwerke. Dabei erhalten die Stadtwerke, die alle verfügbaren Kräfte für die Ursachenforschung abgestellt haben, ab kommender Woche zusätzliche Unterstützung von den Mendener Kollegen.
Im Zuge der Untersuchungen hat der Versorger bereits mehrere ungenehmigte und falsch angeschlossene Fremdwasseranlagen entdeckt – sie wurden umgehend vom Netz getrennt. Der eigentliche Verursacher der Trinkwasser-Verkeimung ist jedoch noch nicht identifiziert. Gredig: „Wir haben es mit einem sehr komplexen und zeitintensiven Verfahren zu tun, bei dem wir mit maximaler Sorgfalt vorgehen. Dabei halten wir uns strikt an die Fakten und werden uns nicht zu Spekulationen hinreißen lassen.“ Als weitere vorsorgliche Sicherheitsmaßnahme hatten die Stadtwerke zu Wochenbeginn die ohnehin stete, geringe Chlorzugabe im Bereich Becke etwas hochgefahren. Dort kann es daher zu einer geschmacklichen und geruchlichen Veränderung des Trinkwassers kommen.
Als Reaktion auf vereinzelte Bürgeranfragen weisen Stadtwerke und Gesundheitsamt des Märkischen Kreises darauf hin, dass die zuletzt minimal erhöhten Werte einer Probe im Bereich Stübecken vollkommen unbedenklich ist. Diese am vergangenen Dienstag veröffentlichte Messung wies zwar einen Wert von 24 KBE/100 ml des in der Natur vorkommenden Indikatorkeims „Chlostridium perfringens“ auf. Dies entspricht etwa 0,24 Keimen pro Gramm. Laut Gesundheitsamt ist der Keim jedoch erst ab einer sehr hohen Konzentration von 700 000 Keimen pro Gramm bedenklich. „Die nachgewiesene Konzentration stellt kein Risiko dar“, betont Kreismedizinaldirektorin Magdalena Knipp vom Gesundheitsamt des Märkischen Kreises. „Andernfalls wäre auch sofort ein Abkochgebot auferlegt worden.“ Wegen der minimal erhöhten Messwerte hatten die Stadtwerke im Laufe der Woche bereits die Leitungsspülungen an einigen Stellen wieder aufgenommen.
Da die Stadtwerke Hemer für ein Maximum an Transparenz sorgen wollen, werden seit Beginn der Probenentnahme die Probenergebnisse auf der Internetseite der Stadtwerke Hemer (www.stadtwerke-hemer.de) umgehend veröffentlicht. Zusätzliche Informationen hält der das Gesundheitsamt des Kreises unter www.maerkischer-kreis.de bereit.
Über die Stadtwerke Hemer GmbH:
Das Unternehmen wurde 1978 gegründet und versorgt im Stadtgebiet Hemer rund 11 000 Haushalte mit Erdgas und Trinkwasser. Die Stadtwerke sind zu 92,16 Prozent in kommunalem Besitz. 4 Prozent hält die Hagener Mark-E AG. Die restlichen 3,84 Prozent entfallen auf die Energieversorgung Ihmert GmbH & Co. KG (EVI). Die EVI ist wiederum eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Hemer. Ihr gehört das Stromnetz im Ortsteil Ihmert. Dort versorgt sie rund 2400 Stromkunden. Im Stadtgebiet Hemer beliefert die EVI weitere 700 Kunden mit Strom.