Hemer. Die Stadtwerke Hemer kommen bei der Untersuchung des Trinkwassernetzes gut voran. Bereits am Samstagabend werden die Begehung der Hausinstallationen sowie die Dichtheitsprüfung in Landhausen und Becke abgeschlossen sein. Nur in Einzelfällen war ein Zutritt nicht möglich. In diesen Fällen wird die Besichtigung nach Terminabsprache mit den Kunden nachgeholt. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt fährt der heimische Versorger am Samstagabend die Chlordosierung in der Becke (Druckzone Jüberg) herunter. Um etwaige Reaktionen im Wasser umgehend feststellen zu können, wird anstatt der aktuellen zweitätigen Beprobung eine tägliche Beprobung an den jetzigen Probeabnahmestellen durchgeführt. Bleibt diese dreimal in Folge ohne Befund, wollen die Stadtwerke auch in Landhausen die Chlorzugabe absetzen. Dieter Gredig „Wir wollen einen Schritt nach dem anderen setzen. Deshalb werden wir die Ergebnisse der nächsten Woche abwarten, bevor wir über einen Termin zur Aufhebung des Abkochgebots nachdenken“.
Gute Nachrichten kommen indes auch aus dem Labor: Die Proben vom 22. und 26. Februar auf die Parasiten Giardien und Kryptosporidien waren komplett parasitenfrei. Die erfreulichen Nullproben waren an der Brabeckschule in Landhausen, an der Shell-Tankstelle sowie im Kindergarten Peter & Paul genommen worden. Auch die Probenergebnisse an insgesamt 10 Zapfstellen vom 27. Februar auf die Indikatorkeime Coli, E-Coli, Enterokokken und Clostridium perfringens waren ohne Befund.
„Die positiven Anzeichen mehreren sich, so dass wir vorsichtig optimistisch in die nächste Woche gehen können“, sagt Monika Otten, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hemer, und schränkt zugleich etwas ein. „Natürlich sehnen alle das Ende des Abkochgebots herbei. Aber uns steht noch eine kleine Geduldsprobe bevor. Das Gesundheitsamt und wir werden sicher keinen Schnellschuss abgeben, sondern mit gebührender Vorsicht vorgehen.“ Die Behörde und der Versorger werden dabei durch den renommierten Experten Professor Dr. Martin Exner, Vorsitzender der Trinkwasserkommission bei Bundesumweltamt, unterstützt. Er begleitet mit seiner Expertise nun auch ganz offiziell die nächsten Schritte.
Eine weitere Neuigkeit können die Stadtwerke, die bereits mehr als
150 000 Euro in die Ursachenforschung gesteckt haben, auch zur Dichtheitsprüfung in der Becke vermelden. Am Ebberg hatte diese eine weitere Leckage am Trinkwassernetz zutage gefördert. Die Behebung des Rohrbruchs konnte bereits abgeschlossen werden. Damit ist eine weitere mögliche Eintragsquelle ausgeschlossen. In der Druckzone Landhausen fand sich mit Hilfe der Dichtheitsprüfung ein undichter Hydrant, der umgehend ausgetauscht wurde.
Über die Stadtwerke Hemer GmbH:
Das Unternehmen wurde 1978 gegründet und versorgt im Stadtgebiet Hemer rund 11 000 Haushalte mit Erdgas und Trinkwasser. Die Stadtwerke sind zu 92,16 Prozent in kommunalem Besitz. 4 Prozent hält die Hagener Mark-E AG. Die restlichen 3,84 Prozent entfallen auf die Energieversorgung Ihmert GmbH & Co. KG (EVI). Die EVI ist wiederum eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Hemer. Ihr gehört das Stromnetz im Ortsteil Ihmert. Dort versorgt sie rund 2400 Stromkunden. Im Stadtgebiet Hemer beliefert die EVI weitere 700 Kunden mit Strom.