Meschede. Was in Meschede umgesetzt worden ist, sei ein „Vorzeigeprojekt“, brachte es Peter Knitsch, Staatssekretär im NRW-Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, auf den Punkt. Und mehr noch: „Die Idee, die hier verwirklicht worden ist, soll in die Region herausgetragen werden.“
Solches Lob wurde jetzt dem Mescheder Regionale-Projekt „wissenwasserwandel@meschede.de – eine Hochschulstadt im Fluss“ zuteil. Gemeinsam mit Vertretern zahlreicher Fachbehörden, Wissenschaftlern, Stadtplanern sowie Meschedes Bürgermeister Uli Hess und Regionale-Geschäftsführer Dirk Glaser nahm Staatssekretär Knitsch Henne-Park und die geöffnete Henne am Winziger Platz „unter die Lupe“. Sein Fazit: „Wer vor allem gewonnen hat, ist die Stadt. Hier ist echte Aufenthalts- und Erlebnisqualität entstanden.“
Damit hat die Stadt Meschede quasi „zwei Fliegen mit einer Klappe“ geschlagen: Neben der Weiterentwicklung der Innenstadt ist sie auch ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachgekommen, ihre Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen. Das sieht die so genannte EU-Wasserrahmenrichtlinie vor, die die Europäische Union im Jahr 2000 beschlossen hat. Die Stadt Meschede zeige, dass mit solchen Projekten nicht nur die Umwelt, sondern eine Kommune insgesamt gewinne, so Peter Knitsch.
Südwestfalen soll deshalb zur „Wasserkompetenzregion“ werden – Staatssekretär Knitsch: „Andere Regionen in NRW können von den Kommunen der Regionale 2013 lernen.“ Um einen neuen Umgang mit und ein neues Bewusstsein für das Wasser zu schaffen, sind Kooperationen gefragt, die über klassische Zuständigkeiten hinausgehen. Es geht um Wasserbau und Gewässerökologie, aber auch um Städtebau und Tourismus, um Verkehr und Naturschutz, das Landschaftsbild, Hochwasserprävention und Standortsicherung für Unternehmen. „Integriertes Denken und Handeln“, nennt das Prof. Gerd Aufmkolk: „An der Henne ist so aus einem Aschenputtel die Goldmarie geworden.“ Auch Bernd Müller, zuständiger Abteilungsleiter der Bezirksregierung Arnsberg, unterstrich: „Meschede ist DAS Vorzeigeprojekt.“
Meschedes Bürgermeister Uli Hess zeigte sich angesichts des vielseitigen Lobes überaus erfreut. Dennoch: „Auch, wenn die Projekte beendet sind – die Regionale geht weiter.“ Wichtig seien die „neue Kommunikationskultur“, die durch das Projekt entstanden ist, sowie die Zusammenarbeit über Fachbereichsgrenzen hinaus: „Wir machen dem Bürger transparent, warum wir es machen und wie wir es machen.“ Mit dem Regionale-Projekt ist das Stadtoberhaupt hochzufrieden: „Wir haben schon jetzt mehr erreicht, als wir uns je vorgestellt haben.“
Diese positiven Erfahrungen sollen nun auf dem Weg zur Wasserkompetenzregion weitergegeben werden. Ziel sei es, Beratung und Hilfestellung zu leisten, formulierte Prof. Gerd Aufmkolk: „Direkt vor Ort im Gespräch mit den Kommunen.“ Und Regionale-Geschäftsführer Dirk Glaser wünschte sich: „Am Beispiel Meschede soll vor allen Dingen gelernt werden.“