Meschede – Das Streetbasketball-Feld und der Spielplatz sind beliebt – so „beliebt“, dass dies dem Team des Rockcafés, dem Kinderschutzbund und den Nachbarn sowie auch der Stadt Meschede manchmal Probleme bereitet: Immer wieder gibt es Beschwerden über Müll auf dem Gelände am Begegnungszentrum Wiebelhaus und nächtliche Ruhestörungen.
Insbesondere nächtliches Basketballspiel sorgt bei den Anwohnern inzwischen für massiven Ärger. Gisela Bartsch, Leiterin des Fachbereichs Generationen, Bildung, Freizeit der Stadt Meschede, hat dafür Verständnis: „Niemand dürfte es klasse finden, nachts die ganze Zeit aufspringende Basketbälle zu hören.“
Aber auch die „Hinterlassenschaften“ nach nächtlichen Treffen auf dem Platz ärgern Nachbarn wie Nutzer des Begegnungszentrums. Die Stadt Meschede ist Eigentümerin des Gebäudes – so genannte „hausmeisterliche Tätigkeiten“ übernehmen laut Mietvertrag aber die Mieter, in diesem Fall das Rockcafé und der Kinderschutzbund. „An den Tagen, an denen wir geöffnet haben, klappt das auch“, weiß Michael Hermes, Vorsitzender des Falken Bildungs- und Freizeitwerk Meschede e.V., das Trägerverein des Jugendzentrums Rockcafé ist. Allerdings: Geöffnet hat das Rockcafé nur an drei Tagen pro Woche, „der Platz aber ist immer offen“, so Michael Hermes. „Auf das, was außerhalb unserer Öffnungstage auf dem Platz passiert, haben wir schlicht keinen Einfluss.“ „Man kann nicht ständig gegen das ankämpfen, was andere hier anrichten“, unterstreicht auch Gisela Bartsch.
Das weiß auch Helga Lehnhäuser-Senger vom Kinderschutzbund Meschede, bei dem sich täglich rund 60 Kinder und Jugendliche aufhalten. Insbesondere montags sei man vor „Überraschungen“ nicht sicher: „Unsere Kinder müssen zum Teil unglaublich aufpassen, weil Scherben auf der Wiese liegen.“ Auch ein Sandkasten ist schon verlegt worden, weil nächtliche Besucher ihn verstärkt als „Aschenbecher“ missbraucht hatten.
Unterstützung bekommen Michael Hermes und Stefan Mecking, hauptamtlicher Mitarbeiter des Jugendzentrums, von den Jugendlichen, die das Rockcafé regelmäßig für ihre Freizeit nutzen: „Niemand findet es gut, dass Nachbarn mit etwas, was hier passiert, belästigt werden.“ Gemeinsam wollen sie deshalb für eine verantwortliche Nutzung des Geländes werben. Im Grunde genommen sei das überhaupt nicht schwer, betont Michael Hermes: Es gebe am Basketballfeld einen Mülleimer, der völlig ausreichend sei, um Abfälle korrekt zu entsorgen; zudem müssten Ruhezeiten und vor allem die Nachtruhe eingehalten werden. Die Jugendlichen wollen nun einen Flyer erstellen, in dem sie über die aktuellen Probleme und eine richtige Nutzung des Geländes informieren. Zudem werden sie im Internet und den sozialen Netzwerken für ihr Anliegen werben.
Die Stadt Meschede unterstützt diesen Weg, betont Gisela Bartsch. Die Alternative wäre es, das Gelände komplett einzuzäunen, so dass es nur zu den Öffnungszeiten des Rockcafés sowie des Kinderschutzbunds zugänglich wäre. Ein Weg, den die Stadt Meschede gerne vermeiden möchte – nicht nur wegen der hohen Kosten, die für solch eine Zaunanlage fällig würden. Gisela Bartsch: „Die Anlage ist ja gerade deshalb eingerichtet worden, damit sie von jungen Menschen genutzt werden kann.“ Wichtig sei aber, dass dabei Vernunft und Rücksichtnahme nicht aus dem Blick geraten: „Dann haben alle etwas davon.“