Hochsauerlandkreis (ots) – Die Polizei im Hochsauerlandkreis beteiligte sich am 24. und 25. Oktober 2012 in der Zeit von 06:00 Uhr bis 06:00 Uhr am Blitzmarathon III in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und den Niederlanden. Dabei besetzten rund 70 Polizeibeamtinnen und -beamte sowie Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung des Hochsauerlandkreises 86 Messstellen im gesamten Kreisgebiet.
Dabei wurde die Geschwindigkeit von 17320 Kraftfahrzeugen gemessen. Bei 586 davon wurde eine Geschwindigkeitsüberschreitung festgestellt. Weit überwiegend lagen diese Überschreitungen im Verwarngeldbereich. Diese Fahrerinnen und Fahrer müssen also mit einem Verwarnungsgeld von maximal 35,- Euro rechnen oder haben dieses an Ort und Stelle bereits entrichtet.
Trotz der Bekanntgabe der Messstellen und der intensiven Thematisierung in den Medien mussten wieder einige unbelehrbare Verkehrsteilnehmer festgestellt werden: Auf acht Autofahrer kommt als Folge des zu schnellen Fahrens ein Fahrverbot von mindestens vier Wochen zu.
Außerhalb geschlossener Ortschaften lag die höchste Geschwindigkeitsüberschreitung bei 49 km/h in einem 50 km/h-Bereich, das heisst, der Autofahrer war 99 km/h annähernd doppelt so schnell wie erlaubt.
Innerhalb geschlossener Ortschaft lag die höchste Geschwindigkeitsüberschreitung bei 38 km/h, das heisst, der Betroffene wurde mit 88 km/h gemessen.
Innerhalb einer 30-km/h-Zone wurde ein Fahrzeugführer mit 67 km/h gemessen. Das war mehr als doppelt so schnell wie erlaubt. Auch dieser Betroffene muss mit einem Fahrverbot rechnen.
Im Rahmen der Messungen wurde ein Verkehrsteilnehmer angehalten, der keinen Führerschein hatte. Ein Autofahrer stand unter dem Einfluss von Drogen. Ein weiterer Fahrzeugführer stand unter dem Einfluss von alkoholischen Getränken.
Die Quote der Geschwindigkeitsüberschreitungen lag kreisweit bei 3,4 Prozent.
Die gute Nachricht aus Sicht der Polizei: Soweit dies bis jetzt bekannt ist, kam es im Zeitraum des Blitzmarathon III im Hochsauerlandkreis lediglich zu einem Verkehrsunfall mit Verletzten.
Hier wurde in Olsberg ein Kind beim Fahrradfahren leicht verletzt, was aber in nicht im Zusammenhang mit der Unfallursache „Geschwindigkeit“ steht.
Allerdings zeigt sich Polizeioberrat Josef Jakobi, Leiter der Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde, mit dem Resultat der Aktion nicht zufrieden.
„Die Kontrollen sowie die genauen Kontrollstellen waren durch die Polizei angekündigt und wurden durch die Medien intensiv thematisiert. Wenn dann von 1.000 Lkw-, Auto- und Motorradfahrern immer noch 34 bei Geschwindigkeitsübertretungen erwischt werden, dann scheinen die Botschaften der Polizei noch nicht bei jedem angekommen zu sein: Geschwindigkeit ist der Killer Nummer 1 auf den Straßen des Hochsauerlandkreises, des Landes Nordhein-Westfalen sowie europaweit.“
Während beim Blitzmarathon I 3,8 Prozent der Kraftfahrer zu schnell waren, waren es beim Blitzmarathon II nur noch 2,7 Prozent. Jetzt ist dieser Anteil auf 3,4 Prozent gestiegen. Der Umstand, dass 8 Kraftfahrer erheblich zu schnell waren und mit Fahrverboten rechnen müssen, gibt dabei besonderen Anlass zur Besorgnis. Die Unfallstatistik der Polizei spricht eine ähnliche Sprache: Während in den ersten neun Monaten des Jahres 2011 insgesamt sechs Unfälle mit tödlich verletzten Personen zu verzeichnen waren, waren es im gleichen Zeitraum des Jahres 2012 bereits 13 Unfälle mit tödlich Verletzten. Die Anzahl der insgesamt bei Verkehrsunfällen verletzten Personen stieg im gleichen Zeitraum um 12 Prozent auf annähernd 900 Verletzte.
„Wir werden auch weiter intensiv an dem Thema arbeiten müssen. Unser Ziel ist nach wie vor die dauerhafte Senkung des Geschwindigkeitsniveaus und nicht die Steigerung der Anzahl der Knöllchen. Die Verkehrsteilnehmer im Hochsauerlandkreis müssen daher jederzeit mit Geschwindigkeitskontrollen rechnen.“
Originaltext: Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis