Olsberg – Das „alte“ Stadtoberhaupt ist auch das „neue“: Wolfgang Fischer legte in der jüngsten Sitzung des Stadtrates vor seinem Stellvertreter Karl-Josef Steinrücken den Amtseid als Olsberger Bürgermeister ab. Aus der Kommunalwahl am 25. Mai war Wolfgang Fischer als Sieger hervorgegangen. Erste Gratulanten waren jetzt Mitglieder der im Stadtrat vertretenen Fraktionen von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen.
Zentrale Aufgabe eines Bürgermeisters sei, „Probleme nicht nur zu erkennen, sondern sie auch anzupacken und zu lösen“, formulierte Karl-Josef Steinrücken das „Anforderungsprofil“ für die kommenden sechs Jahre. „An meiner Amtsführung wird sich nicht viel ändern“, versprach Wolfgang Fischer – er verstehe sich als „Mittler und Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger“. Auch künftig werde er auf feste Sprechzeiten verzichten – wenn eben möglich, stehe die Tür des Bürgermeisters jederzeit offen. Wolfgang Fischer lud Ratsmitglieder und Bürgerschaft gleichermaßen ein: „Kommen sie mit ihren Anliegen auf mich zu – nicht nur, wenn es Probleme gibt.“
Begonnen hatte die Sitzung mit einer Gedenkminute, in der Ratsmitglieder, Verwaltung und die anwesenden Bürger der beiden Piloten gedachten, die beim Flugzeugabsturz in Elpe am 23. Juni ihr Leben verloren haben. Ausdrücklich dankte Wolfgang Fischer den Einsatzkräften, die für Elpe und seine Einwohnerschaft „hervorragende Arbeit“ geleistet hätten. Insbesondere gelte dies für das Team zur psychosozialen Unterstützung von Einsatzkräfte (PSU-Team) des Kreisfeuerwehrverbandes HSK. Die Männer und Frauen um Diakon Hans-Joachim Bexkens hätten Einsatzkräften, aber auch den Bürgerinnen und Bürgern in Elpe wichtige Hilfestellungen in den Tagen nach dem Flugzeugabsturz geben können.
Der Unfall selbst müsse lückenlos aufgeklärt werden, forderte Wolfgang Fischer. Insbesondere die Bundeswehr „bleibt uns momentan noch viele Antworten schuldig“, stellte das Stadtoberhaupt fest. Gleichzeitig informierte er die Ratsmitglieder über ein Schreiben des neuen Elper Ortsvorstehers Dominik Beule, in dem die Elper Einwohnerschaft Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer, Landrat Dr. Karl Schneider sowie die heimischen Bundestagsabgeordneten Patrick Sensburg (CDU) und Dirk Wiese (SPD) zu einem Gespräch über die Flugzeugkatastrophe und ihre Auswirkungen für den Ort eingeladen hatte. Er sei gerne zu einem solchen Gespräch bereit – und gleichzeitig unterstrich Wolfgang Fischer, dass auch jetzt die Olsberger Stadtverwaltung allen Einwohnerinnen und Einwohnern offen stehe, die nach dem Unglück Rat und Hilfe benötigen. Gemeinsam mit dem Hochsauerlandkreis haben man ein Anschreiben an die Elper Haushalte verteilen lassen, in dem konkrete Ansprechpartner genannt werden.