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Das Klosterleben in Oelinghausen im Mittelalter und Barock.

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Fast fünfzig interessierte Zuhörer waren dem Aufruf des Freundeskreises Oelinghausen e.V. gefolgtund schlossen sich der Führung durch Gundula Hümmeke an.

Das Siegel des Kloster Oelinghausen von 1284 mit der Umschrift: S.ECCLESIE IN ULINGHUSEN
Das Siegel des Kloster Oelinghausen von 1284 mit der Umschrift:
S.ECCLESIE IN ULINGHUSEN

Mit viel Gefühl und fachlichem Wissen entführte Frau Hümmeke die Schar der Menschen in das Klosterleben von Oelinghausen zur Zeit des Mittelalters und Barock. Anschaulich berichtete sie über das abgeschirmte Leben der Klosterdamen hinter den trutzigen Klostermauern. Die meisten dieser Nonnen wurden dem Kloster schon als Kinder von manchmal gerade 6-7 Jahren überlassen. Da war Heimweh und Sehnsucht nach den Eltern und anderen Geschwistern an der Tagesordnung.

Die kleinen Mädchen lernten in dem Kloster Lesen und Schreiben und wurden auf das Leben als Nonne vorbereitet. Scheinbar wurden die Mädchen zu sehr selbstbewussten Frauen im Kloster Oelinghausen erzogen- hier sei nur die spätere Priorin und Äbtissin Ottilia von Fürstenberg erwähnt. Als Zehnjährige kam sie mit ihrer jüngeren Schwester Anna zu den Prämonstratenserinnen ins Kloster Oelinghausen. Als Priorin wagte sie es der weltlichen Macht im damaligen Amt Balve sehr energisch die Stirn zu bieten.

Das Amt Balve war in jener Zeit eine Hochburg der Hexenverfolgung. Im Jahre 1595 bat sie den Amtsdroste von Balve um Gnade für die als Hexen und Zauberer verurteilten armen Menschen.

Dieses empfand der Amtsdroste als Vorwurf an und verurteilte daraufhin das gesamte Kirchspiel Enkhausen, welches zu Oelinghausen gehörte, zu einer harten Geldbuße.

Aber auch hiergegen protestierte die Priorin des Klosters Oelinghausen. Ob sie Erfolg gehabt hat, ist unbekannt, aber sehr wohl wahrscheinlich, denn Ottilia von Fürstenberg stiftete 1611 für die Kirche in Balve ein Glocke, die im Volksmund „Armesünderglocke“ hieß und nach der Überlieferung vor der Vollstreckung von Todesstrafen geläutet wurde.

Nach nie langweiligen eineinhalb Stunden entließ Gundula Hümmeke die zahlreichen Besucher mit vielen Informationen über das Klosterleben nach Hause.

Hier noch ein Hinweis auf die Führung am nächsten Sonntag, den 28. 07.2013 um 15 Uhr.Thema dieser Führung mit dem wortgewaltigen Antonius Fricke:

„Historischer Rundgang vom Klostergut zur Klosterkirche Oelinghausen“.

Wie immer ist die Teilnahme frei. Ein kleine Spende zur Erhaltung der gesamten Klosteranlage wird gerne angenommen.

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Die Doppelmadonna auf der Nonnenempore in der Klosterkirche zu Oelinghausen
Die Doppelmadonna auf der Nonnenempore in der Klosterkirche zu Oelinghausen

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