Obermarsberg – Rund um Marsberg erinnerten überregional am 28.01.2014 verschiedenste Funkhäuser und Zeitungen an den 1.200. Todestag Karls des Großen.
Der Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e.V.“ bietet im Karlsjahr Spezialführungen durch Obermarsberg an und in Zusammenarbeit mit der LWL-Altertumskommission wurde die neuste Publikation in der Reihe Frühe Burgen in Westfalen („Die Eresburg“ für 3,50 Euro) vorgestellt. Aus dem Waldecker Umland fühlte sich der 89-jährige Adolf Schmid besonders angesprochen und meldete sich bei dem Marsberger Verein. Vor Jahren hatte er im Rahmen einer Auktion ein Replikt des Schwerts Karls des Großen samt Zertifikat erworben.
Das Original-Schwert Karls des Großen mit dem Namen „Joyeuse“ – was „Freudvoll“ bedeutet – befindet sich im Louvre in Paris. Anlässlich der Krönung König Philipps III. des Kühnen am 15.08.1271 wurde erstmals das Schwert Karls des Großen der Krönungsprozession vorangetragen. Als Schwertträger fungierte damals der Cousin des Königs, Graf Robert II. von Artois. Das Schwert wurde auch bei allen darauffolgenden Krönungen bis zu der König Karls X. in 1824 verwendet, also bei insgesamt 25 französischen Herrschern. Napoleon Bonaparte ließ sich 1804 hiermit krönen. Es wurde immer in der Abtei von Saint-Denis aufbewahrt. Seit 1793 ist es im Louvre.
In das Schwert soll die Heilige Lanze des Longinus, der mit seiner Lanze den Tod Jesus am Kreuz überprüfte, geschmiedet sein. Ferner wurde laut Legende der gleiche Stahl genutzt, wie im Durendal, dem wundertätigen Schwert des Rolands, dem Paladin Karls des Großen. Im Rolandslied wird berichtet, dass das Schwert seine Farbe 30mal pro Tag ändert. Der Träger des Schwertes wird laut Legende ewig siegreich aus einer Schlacht hervorgehen.
Adolf Schmid schenkte nun den „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e.V.“ sein Replikt des Schwertes Karls des Großen. Er ist der Meinung, dass dieses nach Obermarsberg auf die ehemalige Eresburg gehört, an die Stätte, wo Karl der Große seine Sachsenfeldzüge startete und wo er auch mehrfach mit seinem Heer verweilte. Der Griff des jetzt übergebenen Schwertes ist laut Zertifikat und durch Überprüfung des Marsberger Juweliers Walter Rentrop aus 24-karätigem Gold. Der Knauf besteht aus zwei Goldschalen mit mythologischen Vögeln, deren Flügel und Beine in Schnörkel übergehen. Die Schwertpalmetten sind in goldene Rechtecke oberhalb des Stichblattes eingebettet. Dieses weist die Form geflügelter Drachen auf, deren Augen mit „Lapislazuli-Steinen“ im Cabochon-Schliff eingelegt sind. Darüber hinaus stellte Adolf Schmid unter anderem noch Vorderlader-Pistolen und -Gewehre aus vergangenen Tagen, historische Fotokameras und Ferngläser sowie alte Bergmannsrelikte dem Museum „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte“ zur Verfügung.