Olsberg/Schmallenberg – „Ausgepowert, aber glücklich“ waren die Spieler der Rollstuhlbasketballmannschaft der Schule an der Ruhraue aus Olsberg. Der Grund hierfür war das Zusammentreffen der Olsberger Mannschaft mit der Mannschaft der Reha- und Behindertensport-Gemeinschaft (RBG) Dortmund 51 e.V.
Die Olsberger Mannschaft der Schule an der Ruhraue, einer städtischen Förderschule für körperliche und motorische Entwicklung, trainiert und spielt sonst nur mit sich allein. „Leider gibt es keine weitere Rollstuhlbasketballmannschaft in der Region“, bedauert Schulleiterin Barbara Wolf. Aus der Olsberger Mannschaft organisieren sich neben Schülern – mit und ohne Behinderung – auch junge Erwachsene von außerhalb der Schule in einer Mannschaft des TSV Bigge-Olsberg. Für sie ist es eine der wenigen Möglichkeiten, mit anderen Jugendlichen zusammen Freizeit und Sport zu genießen.
Auf Einladung von Ensible e.V. wollten die Olsberger „Rollibasketballer“ ursprünglich ihr Können im Rahmen des Backyards Festivals Anfang September präsentieren und auch „Fußgänger“ für das gemeinsame Spiel begeistern. Lehrerin und Trainerin Linda Becker konnte sich über die spontane Teilnahme der Dortmunder Mannschaft um die Trainer Marc Jung und David Lebuser sehr freuen. So wurde bei bestem spätsommerlichen Wetter das Spielfeld der Erich Kästner-Realschule zum Schauplatz eines Events der Extraklasse. Einige Stunden und Spiele später waren Kontaktdaten ausgetauscht und Verabredungen für gegenseitige Besuche geplant. Zum Abschluss gab es ein weiteres Bonbon für die Olsberger Mannschaft: Falco Schönian, Organisator des Backyards Festivals, überreichte von Intersport Begro (M. Diehl) gesponserte Trikots mit dem Logo der Schule an der Ruhraue. „Das ist ja fantastisch“, freute sich Schulsozialarbeiterin Julia Köfler über die großzügige Spende.
Über eines freuten sich die Teilnehmer allerdings noch mehr: Jugendliche, die das Treiben auf dem Platz aufmerksam verfolgt hatten, gesellten sich später zur Gruppe, kamen mit den Olsberger Jugendlichen ins Gespräch und probierten das Spiel im Rolli aus. Es gab ein großes Interesse an der Sportart und so entstanden Gespräche zwischen Teilnehmern und Passanten, die im regulären Alltag kaum vorzufinden sind. Die Anerkennung für einen Sport, der so viel Spaß macht und für Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen möglich ist, war sehr groß. Julia Köfler: „Es ist ein gutes Gefühl zu sehen, wie junge Menschen mit und ohne Behinderung über den Sport zueinanderfinden, sich austauschen, Interesse zeigen und gemeinsam den Sport ausüben. Das zeigt, dass Inklusion gelebt werden muss. Die Begegnungsmöglichkeiten dürfen nicht nur auf Bildungsstätten und/oder Schulen begrenzt sein. Der Alltag und die Freizeitgestaltung sind die Möglichkeiten, diese Begegnungen zu fördern und das Finden neuer Kontakte zu ermöglichen!“