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„Fenster der Erinnerung“ wird zu „starkem Symbol der Hoffnung und Zuversicht“

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Meschede – Licht sei „ein starkes Symbol der Hoffnung und der Zuversicht“, so Pater Abraham Fischer, Schmied der Abtei Königsmünster und künstlerisch Verantwortlicher des „Fensters der Erinnerung“. Dieses besondere Fenster wurde jetzt auf dem Ehrenfriedhof Eversberg seiner Bestimmung übergeben. Das Licht steht hier für die 937 Kriegsopfer, die an dieser Stelle ihre letzte Ruhe gefunden haben.

Und das in ganz unmittelbarem Sinn: Die Namen dieser 937 Menschen sind mit Licht geschrieben – jedenfalls wirkt es auf den Betrachter so. Aus Edelstahllamellen wurden die Namen, Alter und Grablage der Opfer von Krieg und Gewalt herausgeschnitten – in dem nach Süden weisenden Fenster der Kapellen auf dem Ehrenfriedhof sorgen die Lamellen nun außergewöhnliche Eindrücke. „Die Namen müssen nicht an die Wand“, erläuterte Pater Abraham im Rahmen der Feierstunde zur Eröffnung, „sie müssen in die Freiheit, in die Natur“. Das „Fenster der Erinnerung“ ist ein bundesweit einmaliges Projekt; finanziert wurde es aus Spenden.

Mit einer Feierstunde auf dem Ehrenfriedhof Eversberg wurde das „Fenster der Erinnerung“ jetzt seiner Bestimmung übergeben (Foto: Stadt Meschede).
Mit einer Feierstunde auf dem Ehrenfriedhof Eversberg wurde das „Fenster der Erinnerung“ jetzt seiner Bestimmung übergeben (Foto: Stadt Meschede).

„Das Erscheinungsbild der Kriegsgräberstätte wird durch dieses im wahrsten Sinn des Wortes einmalige Fenster noch weiter aufgewertet“, so Bürgermeister Uli Hess: „Wir wollen deutlich machen, dass wir die Toten im Gedächtnis bewahren“ – zumal Erinnerung und Mitgefühl konkrete Bezugspunkte brauchen, Gesichter und persönliche Empfindungen. Gleichzeitig mahnte er, dass Frieden niemals eine Selbstverständlichkeit ist: Es sei erschreckend, wie schnell man doch wieder bereit sei, Probleme durch Terrorismus oder Militäreinsätze lösen zu wollen. Uli Hess: „Die Zeit, in der man davor zurückschreckte, an militärische Einsätze auch nur zu denken, scheint schon lange vorbei zu sein.“ Umso wichtiger sei es, sich an den Wert des Lebens zu erinnern – und dazu dienten auch der Ehrenfriedhof und das „Fenster der Erinnerung“: „Wir werden gemahnt, aus den Schreckensbildern der Vergangenheit die richtigen Schlüsse zu ziehen.“

Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann – gleichzeitig Bezirksvorsitzender des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge – zitierte Albert Schweitzer: „Soldatenfriedhöfe sind die großen Prediger des Friedens.“ „Denn hier wird sichtbar gemacht, welchen Preis die Völker für Kriege zahlen“, so Gerd Bollermann. Musikalisch und textlich umrahmt wurde die Feierstunde von Schülerinnen und Schülern der Städtischen Realschule Meschede unter der Leitung von Erika Siebels. Als symbolische Geste legten sie Rosen an den Gräbern der Verstorbenen ab. Eine Geste der Hoffnung, meinte Landrat Dr. Karl Schneider. Er drückte den Wunsch aus, dass insbesondere junge Menschen das „Fenster der Erinnerung“ in Augenschein nehmen: „Dieses Fenster kann vielleicht mehr leisten als eine Geschichtsstunde in der Schule.“

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