Landschaftstherapiepfad in der Niedersfelder Hochheide gibt Hilfestellungen
Winterberg – Die Begegnung mit der Natur wirkt oft wie eine Reise ins eigene Ich. Insbesondere auf dem Landschaftstherapiepfad in der Ferienwelt Winterberg. Mitten durch die faszinierende Niedersfelder Hochheide führen fünf wunderbare Wanderkilometer umfasst der „Goldene Pfad“. Zehn Achtsamkeitsstationen helfen, zu entspannen, die Natur zu erleben und viele alltägliche Dinge mit neuen Augen zu sehen.
Am Rande der Hochheide ruft beispielsweise eine Station dazu auf, sich die Weite des Raumes bewusst zu machen. Vor sich das beeindruckende Panorama des Hohen Hagens, des Bastenbergs und Sternrodts, die Hochheide im Rücken, lehnt der Wanderer am Geländer. Atmet tief durch und lässt den Alltag von sich abfallen.
Wacholderbüsche, ein endloser Teppich aus Heidekraut, Gräsern und Moosen – eine außergewöhnliche Flora prägt das Bild der Hochheide. Eine Tafel ruft dazu auf, das alles in sich aufzunehmen, kleine Details wahrzunehmen und sich auf diesen „Garten“ der Natur einzulassen. Das Grün und die Vielfalt wirken wie Balsam für beanspruchte Nerven.
Augen schließen und dem Konzert von Mutter Natur lauschen – dazu ermuntert eine weitere Station. Der Wanderer setzt sich hin und horcht den leisen Stimmen der Windböen in den Bäumen, den Rufen von Buchfinken, Goldhähnchen und Kuckucken. Die Harmonie dieser feinen Töne wirkt fast wie „Medizin“ gegen die alltägliche Reizüberflutung der modernen Zeit.
Die vierte Station ist ein Feldkreuz – ein Ort der Besinnung. Denn rund um das Kreuz stehen Denkstelen mit Sinnsprüchen. Sie regen an zum Nachdenken. Über Wichtiges, Unwichtiges und Erstaunliches. Sie schärfen den Blick fürs Wesentliche.
Merkwürdig gewachsene Kiefern prägen hier und da das Bild der Hochheide. Wie Schirme strecken sie ihre bizarren Äste über dem Boden aus. Keine ist gewachsen wie die andere. Stürme und Schneelasten haben ihnen zugesetzt. Tiere haben in ihnen Nahrung gefunden. Doch sie stehen immer noch da. Dieses Symbol der individuellen Form und Kraft nimmt der Wanderer in sich auf.
Wenig später führt der Pfad durch ein geheimnisvolles Wäldchen mit einem Beobachtungsstand. Was mag sich hinter den Fichten verbergen? Diese Station ruft dazu auf, die Phantasie auf Reise gehen zu lassen. Märchenhafte Bilder liefert ein Buch. Wer es liest, sieht geradezu wie ihm Riesen, Prinzessinnen, Zauberer, Feen und Geister entspringen. Der Ort fordert dazu auf, die märchenhaften Wesen vor dem geistigen Auge tanzen zu lassen. Die Wirkung: Unwahrscheinliches scheint plötzlich möglich, der Wanderer bekommt Mut, eigene Ziele umzusetzen.
Ein Meditationsplatz mitten im Wald lädt dazu ein, sich entspannt auf den sternförmig angeordneten Waldliegen zu legen. Durch den Kreis der Baumkronen schaut der Wanderer den vorbeiziehenden Wolken zu. Leicht wiegen die Wipfel hin und her – und tragen die Gedanken hoch empor. Den „Boden der Tatsachen“ zu verlassen und an Höhe zu gewinnen, Distanz zu vielen Dingen zu finden, fällt an diesem Kraft-Ort ganz leicht.
Von wildem Ufergebüsch umsäumt, entspringt in der Niedersfelder Hochheide die Hoppecke-Quelle. Dieser idyllische Ort führt dem Besucher den Kreislauf des Lebens vor Augen. Der Quellstein, der Bach, der Teich und die Natur ringsum sind Sinnbilder für die Möglichkeit, jederzeit einen neuen Anfang machen zu können.
In der Niedersfelder Hochheide ist die Luft klar, rein und erfüllt von verschiedensten Aromen. Achtsamkeitsstation 9 muntert den Wanderer dazu auf, sie in sich aufzunehmen und wie ein gutes Glas Wein zu genießen. Sich an diese Wohltaten der Natur zu erfreuen, hilft über fast jeden Ärger hinweg.
Am Ende des „Goldenen Pfades“ wartet eine Windharfe. Der Besucher versetzt sie in Schwingung und lauscht ihren geheimnisvollen Klängen. Dies ist der Zeitpunkt, die erlebten Eindrücke vor dem geistigen Auge erneut zu durchleben. Zu überlegen, wie sie gewirkt haben. Und entscheiden, welche Bilder und Erkenntnisse man in den Alltag mit hinübernimmt. Damit das Gefühl des inneren Friedens möglichst lange anhält.
Die Hochheide ist im Ortskern Winterberg-Niedersfeld, direkt an der B 480 ausgeschildert. Sie ist über den Rundweg N2 bzw. den Rothaarsteigzubringer fußläufig, oder mit dem Auto erreichbar. Der Beginn des „Goldenen Pfads“ ist vom Parkplatz Hochheide an ausgewiesen.