Winterberg – In den Abendstunden herrscht auf einmal Hektik auf dem Großraumparkplatz am Bremberg. Der Bereich am Schneewittchenhaus füllt sich mit Feuerwehrfahrzeugen, der gesamte Bereich ist mit Hilfe der Drehleiter hell erleuchtet. Von allen Seiten nähern sich Motorschlitten über die Skipiste. Was auf den ersten Blick wie ein Großeinsatz aussieht, stellt sich als gemeinsame Übung von Feuerwehr, Bergwacht und Skiliftbetreibern heraus.
Angenommen wurde hierbei ein Brand in der Bergstation eines Sesselliftes. Mit Motorschlitten wurden die Einsatzkräfte zusammen mit ihren Atemschutzgeräten und weiterer Ausrüstung über die Skipisten zur Einsatzstelle transportiert. An dem Transport beteiligten sich 11 Motorschlitten der Liftbetreiber. Die Bergwacht Winterberg war mit ihrem Fahrzeug ebenfalls in die Übung mit eingebunden. Die Koordinierung des ganzen Einsatzes erfolgte über den Einsatzleitwagen der Feuerwehr Winterberg.
Wehrleiter Wolfgang Padberg zeigte sich im Anschluss mit der Übung zufrieden. „Das Transportkonzept und die Alarmierung der Skiliftbetreiber per Handy funktioniert. Innerhalb kürzester Zeit war ein erster Einsatztrupp zur Lagefeststellung an der Einsatzstelle“, so Padberg. Die Erkenntnisse aus der Übung werden in die weiteren Planungen einfließen. Neben den Kräften der Bergwacht waren die Feuerwehreinheiten aus Altastenberg, Elkeringhausen, Niedersfeld, Siedlinghausen und Winterberg mit insgesamt 10 Fahrzeugen vor Ort.
Gemeinsames Rettungskonzept im Skigebiet Winterberg
Hintergrund der Übung ist ein gemeinsames Rettungskonzept von Feuerwehr und dem Skiliftkarussell für den Fall eines Brandes von Skiliftgebäuden oder Skihütten. Da sich diese Gebäude größtenteils im Skigebiet befinden, sind sie im Winter mit Feuerwehrfahrzeugen nicht ohne weiteres erreichbar. Um dennoch schnelle Hilfe leisten zu können, stellen die Skiliftbetreiber ihre Motorschlitten zur Verfügung. Mit diesen werden dann von festgelegten Sammelplätzen Feuerwehrleute und Löschgeräte durch das Skigebiet zur Einsatzstelle befördert. Des weiteren beteiligten sich die Skilift- und Hüttenbetreiber an der Beschaffung von speziellen tragbaren Hochdrucklöschgeräten.