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Flüchtlinge lernen richtiges Verhalten im Straßenverkehr

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Korbach – Minderjährige aus den Krisenregionen dieser Welt wie Eritrea, Somalia, Afghanistan, Guinea und der Elfenbeinküste leben seit Mai 2014 gemeinsam in einer Wohngruppe im Waldeckschen Diakonissenhaus Sophienheim in Bad Arolsen. Die Minderjährigen, sind auf verschlungen Wegen, meist in jahrelanger Flucht ohne Eltern oder Erziehungsberechtigte, in Deutschland gestrandet und bedürfen der besonderen Unterstützung, um ihre soziale Entwurzelung und Traumatisierung zu überwinden.

Als sogenannte „unbegleitete Minderjährige“ werden sie in Wohngruppen von Sozialarbeitern und Erziehern betreut. Hilfe bei der Sozialisation, Alltagsgestaltung und Integration sind die tagtäglichen Aufgaben der Hilfseinrichtungen.

Quelle: Polizeipräsidium Nordhessen
Quelle: Polizeipräsidium Nordhessen

Präventionsprojekte als Bausteine der Integration

Projekte wie Umgang mit Alkohol und Drogen oder aber Sicherheit im Straßenverkehr sollen bei der Integration helfen.

Die Jugendverkehrsschule der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg bot in Absprache mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg, Fachdienst Jugend und dem Waldeckschen Diakonisenhaus erstmals einen Kurs für das richtige Verhalten als Radfahrer im Straßenverkehr an. Sozialarbeiterin Seda Özyürek: „Wir haben die Jugendlichen auf diesen Kurs vorbereitet. In erster Linie ging es darum, Vertrauen zu den Behörden aufzubauen. Während ihrer langen Flucht haben die minderjährigen Flüchtlinge häufig schlechte Erfahrungen mit Sicherheitsbehörden gemacht, die es jetzt zu relativieren gilt“.

Quelle: Polizeipräsidium Nordhessen
Quelle: Polizeipräsidium Nordhessen

Wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit

Neben dem Integrationsgedanken steht das richtige Verhalten im Straßenverkehr im Fokus der ganztägigen Ausbildung. Die Minderjährigen lernen in einem Parcour die wichtigsten Verkehrsregeln und das richtige Verhalten als Radfahrer. Uwe Maier vom Regionalen Verkehrsdienst: “ Wir sind überrascht, dass die Jugendlichen in so kurzer Zeit sehr gut Deutsch gelernt haben. Alle können ohne Probleme unseren Anleitungen folgen“. Sozialarbeiterin Seda Özyürek wundert das indes nicht: „Unsere Jugendlichen sind mehrsprachig aufgewachsen und sehr motiviert. Neben ihrer Muttersprache sprechen sie meist englisch und französisch. Sie besuchen die Kaulbachschule und einer sogar die Christian-Rauch-Schule (Gymnasium) in Bad Arolsen.

Ausgerüstet mit ihren eigenen verkehrssicheren Fahrrädern und Helmen mussten die Jugendlichen unter Beweis stellen, dass sie als Radfahrer für den Straßenverkehr gerüstet sind.

Sehr schnell stellte sich eine entspannte Atmosphäre ein und die Beamten zeigten sich beeindruckt, mit welchem „Eifer“ die Jugendlichen bei der Sache waren.

Dass solche Kurse zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sehr wichtig sind, zeigt sich am Beispiel eines tragischen Verkehrsunfalls am Mittwochmorgen sehr deutlich. Ein 25-jähriger Radfahrer wurde bei einem Verkehrsunfall in der Großen Allee schwer verletzt, weil er die Vorfahrt eines PKWs missachtete.

Andreas Reichart vom Regionalen Verkehrsdienst: „Dieser Kurs ist für uns auch Neuland, den wir in den Ferienzeiten anbieten können. Während der Schulzeiten sind unsere Termine bereits erschöpft“.

Rainer Schramme, neu im Team des Regionalen Verkehrsdiensts zeigte sich nachdenklich: „Es ist schon beeindruckend, wenn die minderjährigen Flüchtlinge von ihren Erfahrungen bei Polizeikontrollen, auch im Landkreis Waldeck-Frankenberg, berichten“, „da lernt man eine andere Perspektive kennen“, sagt er.

Einig waren sich am Ende der Ausbildung alle. Solche Kurse werden auch in Zukunft angeboten.

Quelle: Polizeipräsidium Nordhessen
Quelle: Polizeipräsidium Nordhessen
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