Ramsbeck. Ein entscheidender Beitrag nicht nur für den Erhalt, sondern auch für die Zukunft der Alten Kornmühle in Ramsbeck: Einen Fördervertrag über 15.000 Euro überreichte jetzt Johann Behringer, Ortskurator Paderborn der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, an die Mühlen-Eigentümerin Thekla Meeder. Das Geld ist für die Instandsetzung des Daches sowie der Decken in dem mehr als 200 Jahre alten Gebäude bestimmt – und es soll zu einem wichtigen Impuls für den Umbau des historischen Bauwerks zu einer Lehr- und Schaumühle werden.
„Es kann eine Initialzündung sein“, freute sich Bürgermeister Ralf Péus über die Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für die Alte Kornmühle. „Wir wollen einen Beitrag leisten, damit dieses Denkmal erhalten und entwickelt wird“, erklärte Johann Behringer. Das Gebäude, das vermutlich aus dem beginnenden 19. Jahrhundert stammt, ist für Westfalen technikgeschichtlich einzigartig. Grund sind die drei Wasserräder, mit denen drei Mahlstände betrieben werden konnten: Mit Hilfe der Mühlsteine konnte der Müller sowohl Korn mahlen als auch die Samenkapseln von Flachs oder Raps zerreiben und Öl gewinnen.
„Wir sind froh, dass es jetzt weitergehen kann“, sagte auch Liesel Reding, 2. Vorsitzende des Ramsbecker Mühlenvereins. Seit mehreren Jahren bemühen sich die Vereinsaktiven, das Bauwerk mit seiner historischen Technik zu sanieren. Trotz „Rückenwinds“ durch Förderzusagen hatte der Mühlenverein immer wieder Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Das letzte: Die Schäden in der Dachkonstruktion, die eine weitere Sanierung der Mühlentechnik gestoppt hatten. Dank der Unterstützung durch die Stiftung will der Mühlenverein nun wieder „durchstarten“ und das historische Gebäude zu einer Schaumühle für Schulen und Besichtigungen instand setzen – Thekla Meeder: „Dann können Kinder und andere Besucher hier erleben, wie Korn zu Mehl wird.“ Bürgermeister Ralf Péus sieht darin für Ramsbeck einen weiteren außerschulischen Lernort – neben dem Sauerländer Besucherbergwerk: „Diese beiden Einrichtungen können voneinander profitieren.“
Die Stiftung Denkmalschutz habe es sich zur Aufgabe gemacht, bedrohte Denkmale zu schützen, erläuterte Johann Behringer. Die aus dem frühen 19. Jahrhundert stammende Kornmühle ist eines von über 300 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Deshalb hätten nicht nur die Preisträger der GlücksSpirale Grund zur Freude, meinte auch Jutta Viktoria Dewenter, Bezirksleiterin von WestLotto: „Gewinner sind immer auch solche Projekte wie die Alte Kornmühle.“ Bereits in Kürze sollen nun die Arbeiten an der Kornmühle beginnen – Liesel Reding: „Wir hoffen, dass wir beim Mühlenfest zu Pfingsten 2013 eine weitgehend renovierte Mühle vorstellen können.“