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Förster Roland Wiese hat seine „Lebensaufgabe“ im Stadtwald gefunden

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Meschede. Als er vor 24 Jahren seinen Dienst antrat, war ihm sofort klar: „Hier hast du eine Lebensaufgabe.“ Die Einstellung von Roland Wiese hat sich bis heute nicht geändert. Bisher war er Stadtförster für Eversberg. Seit Peter Kotthoff in den Ruhestand gegangen ist, ist er alleiniger Stadtförster für den Mescheder Stadtforst. 2400 Hektar Wald stehen nun unter der Obhut des 57-jährigen Eversbergers.

Foto: Künftig allein zuständig für 2400 Hektar Wald: Stadtförster Roland Wiese.
Foto: Künftig allein zuständig für 2400 Hektar Wald: Stadtförster Roland Wiese.

„Gut strukturierte Wälder“ seien das, betont der engagierte Forstwirt – mit einem Nadelholzanteil von 60 Prozent in Eversberg und 40 Prozent in Meschede. Ökologie ist ihm wichtig, der Verzicht auf Kahlschlag und Gifteinsatz, das Aufforsten mit Laubholz und das Stehenlassen von Totholz nennt er als Beispiele. In den nächsten Jahren will er versuchen, „das weiter zu führen, was wir in den letzten Jahren schon getan haben“. Laubholzanreicherung stehe dabei im Mittelpunkt.

Von vier Mitarbeitern und derzeit einem Auszubildenden wird der Stadtförster unterstützt, im August kommt ein weiterer Azubi dazu. Auch wenn kaum ein Lehrling übernommen werde, sei die Ausbildung im städtischen Forst wichtig und offenbar gut: Für den Nachwuchs gebe es in der freien Wirtschaft keine Probleme, eine Arbeitsstelle zu finden, sagt Roland Wiese.

Die Arbeit im gesamten Mescheder Stadtforst werde, das ist ihm klar, für ihn künftig „eine Ecke mehr werden“. So komme zum Beispiel das Berichtswesen hinzu. Seine Leidenschaft gilt aber der Arbeit draußen im Wald: „Da bin ich der alte Praktiker“, lacht er. Das „Auszeichnen“ der Bäume, um sie für die Holzernte zu kennzeichnen, schätzt der dreifache Vater: „Das macht einfach Laune, so zwei, drei Stunden am Tag brauche ich das.“ Denn: „Ich will mich nicht hinter den Akten verstecken, sondern raus in den Wald.“ Gern zitiert er den alten Försterspruch: „Das Geld wird im Wald verdient, nicht am Schreibtisch.“

Gerade die Arbeit in der überschaubaren Stadt Meschede schätzt der Vorsitzende des Verkehrsvereins Eversberg: „Das ist einer der schönsten Jobs überhaupt. Wir haben nicht so ein hierarchisches System wie im Staatswald, sondern kurze Wege zu den Entscheidern.“ Wer über einen so langen Zeitraum in einem Revier arbeite, drücke dem Wald seinen eigenen Stempel auf: „So ein Revier bekommt einen ganz anderen Touch, wenn man das über viele Jahre macht.“ Als Forstwirt sei er „ein Langzeittäter“: „Wir springen nicht hin und her. Manchmal merken wir erst ganz spät, nach 20, 30 Jahren, ob zum Beispiel eine Douglasiensorte die richtige für uns war.“

Am Herzen liegt ihm das friedliche Miteinander aller Waldbesucher: „Es traben unglaublich viele Menschen durch den Wald. Ob Wanderer, Mountainbiker, Reiter, Förster oder Jäger – alle können nebeneinander existieren, wenn sie sich vertragen“, betont der Stadtförster. Mit einem freundlichen Wort könne man oft mehr erreichen als wenn man gleich mit dem Bußgeldkatalog winke.

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