Sundern – Am Dienstag, dem 15. April 2014 sind auf Einladung von Bürgermeister Lins Vertreter der örtlichen Initiativen gegen den Motorradlärm im Rathaus zu einem Informationsaustausch zusammengekommen. In einem sehr konstruktiven Gespräch wurden Meinungen, Vorschläge und Ideen ausgetauscht, um zukünftig sowohl Motorradfahrern bei der Ausübung ihres Hobbys, insbesondere aber den Anwohnern beim Lärmschutz gerecht zu werden.
Bürgermeister Lins berichtete von der durch die Stadt Sundern initiierten und am 01. April geschlossenen Ordnungspartnerschaft der Städte Arnsberg, Meschede, Schmallenberg und Sundern, dem Hochsauerlandkreis und der Polizei. Erste gemeinsame Kontrollen am vergangenen Wochenende haben bereits stattgefunden und Wirkung gezeigt.
Herr Wilczynski vom Bundesverband der Motorradfahrer schilderte die Situation aus der Sicht seines Vereins. Er zeigte vollstes Verständnis für die Bedürfnisse der Anwohner und beklagt insbesondere die 5% der Motorradfahrer, die den Ruf aller Anderen durch Raserei und unzulässige Manipulationen am Fahrzeug schaden. Der Fachdienstleiter des Straßenverkehrsamtes des Hochsauerlandkreises, Herr Schnoede betonte, dass alle Fahrzeugführer, die sich an die technischen und verkehrlichen Regeln halten im Sauerland willkommen sind. Alle, die sich nicht daran halten sollen fern bleiben. Deshalb sind umfangreiche Kontrollen unumgänglich.
Die 18 anwesenden betroffenen Sunderner Bürger wurden umfassend über bereits veranlasste verkehrliche Anordnungen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Parkverbote und Beschilderung von geschlossenen Ortschaften aufgeklärt, aber auch die rechtlichen Grenzen aufgezeigt.
Vorschläge der Anwohner wie temporäre halbseitige Streckensperrungen und „Rollsplit“ auf die Fahrbahn aufzubringen wurden erörtert und rechtlich abgewogen. Angesprochen wurde auch eine mögliche Einführung einer Halterhaftung bei Motorrädern oder die Anbringung von Kfz- Kennzeichen vorne am Motorrad, damit die schwarzen Schafe bei Geschwindigkeitskontrollen zur Rechenschaft gezogen werden können.
Um vom Gesetzgeber eine wirksame Möglichkeit der Lärmminimierung durch Fahrzeuglärm zu erhalten, soll dem für Sundern zuständigen Europaabgeordneten Dr. Peter Liese die örtliche Problematik aus Sicht der Ordnungspartnerschaft geschildert werden, damit dieser sich für eine schnelle Umsetzung der EU- Richtlinie einsetzt, die das Typenbezogene Anbringen von Auspuffanlagen durchsetzen soll.
Bürgermeister Lins sagte zu, dass alle Hinweise aus dieser Sitzung durch die Mitglieder der Ordnungspartnerschaft beraten und erörtert werden. Um eine Vernetzung der Betroffenen mit der Stadt Sundern sicherzustellen wurden Emailadressen ausgetauscht und zur Evaluierung der ersten Saison mit der Ordnungspartnerschaft ein erneuter Besprechungstermin für den Herbst dieses Jahres vereinbart.
Die Vertreter der örtlichen Initiativen begrüßten das vereinbarte Vorgehen ausdrücklich und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich diese Maßnahmen bei den Motorradfahrern herumsprechen werden.