Ex-BAP-Gitarrist mit eigener Band unterwegs
Arnsberg – Für Mundart-Rock aus der BAP-Liga wäre die KulturSchmiede dann vielleicht doch ein bisschen zu übersichtlich. Aber am Samstag, 30. Mai, handgemachte Rockmusik mit BAP-Wurzeln in der Altstadt, warum eigentlich nicht? Denn wenn der Begriff „Kult-Status“ im weitesten Sinne noch mit Qualität zu tun hat, so ist die Klaus „Major“ Heuser Band auf dem allerbesten Wege, Kult zu werden!
Wie viele deutsche Rock-Gitarristen fallen einem ein, wenn man an ein elektrisierendes, einprägendes Gitarrenriff im Sinne von ‚Satisfaction’ oder ‚Smoke on the Water’ denkt? Genau – da wird die Luft bald dünn und man landet ganz schnell bei Klaus „Major“ Heuser. Wenn er etwa das Gitarren-Intro von ‚Verdamp lang her’ bei seiner damaligen Band BAP aufsteigen ließ, ging das Publikum steil. Die Euphorie jener Tage ist Legende, und der Major ist es auch!
Während das alte Vaterschiff noch unverdrossen auf dem einmal eingeschlagenen Kurs segelt, erfindet sich sein maßgeblicher, aber längst von Bord gegangener 1. Offizier immer wieder neu. Er bleibt sich treu, schielt nicht nach schnellem, Zeitgeistig gesteuertem Erfolg.
Die Major Heuser Band wendet sich an Zuhörer, die Wert auf den guten alten Ensemblegeist legen, die sich mitreißen lassen wollen von ausgebuffter Interaktion und von dynamischem Zusammenspiel.
Mit dem neuen Sänger Thomas Heinen und nicht zuletzt dank des musikalischen Allrounders Matthias Krauss (Keyboards, Gitarren, Producing) ist die Band nun in eine höhere Dimension vorgedrungen. Matthias Krauss und die Arnsberger müssen sich übrigens gar nicht mehr groß kennenlernen, sondern können gleich dazu übergehen, ihre Beziehung vertiefen: Krauss stand schon beim legendären Wolf Maahn Open-Air-Konzert im Kunstsommer 2007 auf dem Neumarkt an den Tasten und hat die Schmiede damals als Backstage-Bereich und Warm-up-Bühne kennengelernt.
’57 – Der aktuelle Album- und Tourtitel ist der Synchronität verschiedener Ereignisse geschuldet: Klaus Major Heuser, 1957 geboren, feierte folglich 2014 seinen 57sten Geburtstag. Als dann auch noch ein Koffer aus BAP-Zeiten mit der Ladenummer 57 auftauchte, nahm man das als Zeichen. Nebenbei bemerkt wurde im Jahre 1957 auch noch der PAF-Humbucker eingeführt, jener Tonabnehmer der Gibson Les Paul also, auf der Klaus seinen Signature-Sound fand.
Inhaltlich bewegt sich das Album ’57 im geerdeten Mainstream-Kontext aus Rock und Blues mit Anflügen von Roots, Country und Americana, markiert von solider Handarbeit und klassischem Songwriting. Die sorgfältig erarbeiteten Songs bieten Atmosphäre und Tiefe. Wie etwa das akustische ‚Fullmoon Nights’ mit schöner Klavierarbeit und sensibler Slide-Gitarre oder das in seiner melodischen Eleganz an Bruce Hornsby erinnernde ‚Pictures and Memories’, geben aber auch schon mal Kante (‚Make it better’) und erfreuen damit des Rockers Herz. Die Instrumentierung greift auf ein großes Repertoire akustischer und elektrischer Gitarren zurück, die in Verbindung mit luftigem Piano und saftigen Orgel-Sounds die ausdrucksstarke Stimme des Thomas Heinen effektvoll anzuschieben vermögen.
Ob nun Eagles-affiner Harmony-Gesang mit zweistimmigem Gitarren-Spot (’Catch The Flame’), Knopfler-Reminiszenz (’5 a.m.’) oder Hooks irgendwo zwischen Tom Petty und JJ Cale, der Bogen stimmt und alle Darbietungen entfalten sich auf dem sicheren Fundament einer souverän agierenden Rhythmusgruppe (Sascha Delbrouck – Bass, Marcus Rieck – Drums). Über all dem aber steht die mal fühlige, mal erdige, immer aber fabelhafte Gitarrenarbeit des Klaus Heuser – go ahead Major, let it bleed!
Eintrittskarten für eines der rar werdenden Konzerte der bundesweiten ’57-Tour 2014/15 sind im Vorverkauf in den Arnsberger Stadtbüros und unter der Rufnummer 02932 201-1143 für unter 19€ erhältlich. Das Clubkonzert in der KulturSchmiede beginnt um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Alle Informationen aus erster Hand auf www.heuserband.de.