Winterberg – Bei der Langen Nacht der Museen am 27. September lernen die Besucher nicht nur die kulturellen Wurzeln des Hochsauerlandes kennen und hoffentlich lieben. Da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, haben sich die Museen kleine, teils feine, teils herzhafte Leckerbissen ausgedacht, die sie ihren Besucher servieren werden.
Immer mehr Küchenkünstler schwören aufs Kochen mit der Zutat Heu. Wie gut Gerichte schmecken, die mit diesem Naturprodukt direkt von den geschützten Winterberger Bergwiesen zubereitet sind, erleben die Besucher in Borgs Scheune in Züschen. Begleitend zur Ausstellung „Bergwiesen bei Winterberg“ der Biologischen Station Hochsauerlandkreis, probieren sie dort Heusuppe, Heubrot und Heubutter.
Brot war einst das Hauptnahrungsmittel vieler Familien – reichlich Arbeit also für die vier Hallenberger Backhäuser. Eines davon ist heute noch aktiv, allerdings vornehmlich zu Anschauungszwecken. Eigens zur Langen Nacht der Museen befeuern die Bäcker den Ofen. Besucher lassen sich Schnittchen von diesem knusprigen Backhausbrot im Hallenberger Kump schmecken, traditionell mit Schmalz und Butter bestrichen.
Kolumbus brachte die Kartoffel aus Amerika mit – und damit hatten die Menschen ein neues Nahrungsmittel als Basis für viele köstliche Speisen. Am Hallenberger Eishäuschen lernen die Gäste den Sauerländer Brauch des Kartoffelbratens kennen. Die Erdäpfel wandern mit Schale ins offene Feuer – die fertig gegarten Knollen schmecken vortrefflich. Dazu reicht das Team des Kumps Krautsalat und Hallenberger Saumagen – eine regionale Spezialität mit Schweinehack und Schinkenstückchen.
In der Heimatstube Niedersfeld dampft der Suppentopf; dazu passt gut leckeres Laugengebäck. Gäste erhalten dort auch Getränke.
In der Dreggestobe in Düdinghausen verbreitet sich am Nachmittag der unwiderstehliche Duft frisch gebackener Waffeln. Später mundet den Gästen mit guter Hausmacher Wurst belegtes Brot – ein im Sauerland beliebtes und sehr typisches Abendessen.
Die Heimatstube Siedlinghausen verwöhnt Gäste mit Überraschungshäppchen, liebevoll von den Mitarbeiterinnen zubereitet.
Hausgemachte Käse- und Wurstspezialitäten genießen die Besucher im Heimatmuseum Referinghausen. Eine Sonderausstellung zum Thema Pilze zeigt dort zudem mehr als 30 heimische Exemplare, von klein bis groß und von giftig bis essbar. Im beschaulichen Winterberger Höhendörfchen Neuastenberg findet sich noch echte kulinarische Handwerkskunst. Beim Bummel durch das dortige Wintersportmuseum probieren die Gäste Spezialitäten von der Schinken-Alm des Metzgers Lorenz Leber und knuspriges Brot des einheimischen Bäckers Heinz Dickel.
Bei der Langen Nacht der Museen lädt außerdem das Schwerspatmuseum in Dreislar zum Bummeln bis Mitternacht ein.
Neun ausgewählte Stätten öffnen am 27. September von 19 bis 24 Uhr ihre Türen. Bustransfer inklusive Eintritt: 4 Euro. Eine gute Gelegenheit also auch zu später Stunde für alle, die sonst selten Gelegenheit für Kulturgenuss haben.