Meschede – Kein Zweifel: Für die 25 Absolventinnen war es ein außergewöhnlicher Tag. Damals, am 02. April 2012, als sie nach längerer Pause wieder im Klassenzimmer Platz nehmen durften. Ihre Motive? Ganz unterschiedlicher Natur: Die einen wollten nach Ablauf der Elternphase ins Erwerbsleben zurückkehren, die anderen verspürten Lust auf neue, spannende Herausforderungen. Allen gemeinsam: An der Verbundkrankenpflegeschule am St. Walburga-Krankenhaus* ließen sie sich fortan zur staatlich geprüften Fachkraft ausbilden – in Teilzeitform wohlgemerkt. Die mit diesem Modell seitdem gesammelten, durchweg positiven Erfahrungen – O-Ton aus dem Kollegium: „eine sehr engagierte Gruppe“ – haben dazu geführt, dass zum 1. Oktober 2015 der nächste Kurs startet. Bereits jetzt werden Bewerbungen hierfür entgegen genommen. „Er eröffnet die Chance auf eine sichere Anstellung“, betont Diplom-Pädagoge Hans-Dieter Kisling, der Leiter.
Zum Hintergrund: „Personalmangel“ lautet jenes Schlagwort, das von Insidern gern verwendet wird, um aktuelle Rahmenbedingungen im deutschen Gesundheitswesen zu skizzieren. Ja – landauf landab fehlen versierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tatsächlich, weil die Zahl derer, die es in Kliniken und Seniorenheimen aufgrund einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung sachkundig zu umsorgen gilt, kontinuierlich steigt. Die Verantwortlichen in der Einrichtung am Schederweg hatten da schon früh die Zeichen der Zeit erkannt, wie sie dem wachsenden Bedarf sinnvoll begegnen können.
Laut Kisling wurde ein „punktgenau zugeschnittenes Angebot“ unterbreitet, das sich insbesondere an Mütter und Väter, Alleinerziehende, Wiedereinsteiger oder Personen wendet, die bislang aus unterschiedlichen Gründen trotz bestehender Vorkenntnisse keinen qualifizierten Abschluss erlangten. Wesentliches Merkmal: Es gestattet eine bessere Vereinbarkeit von beruflichen Ambitionen und familiären Verpflichtungen – siehe oben. Was das Konzept obendrein erwähnenswert macht? Im gesamten Hochsauerlandkreis ist der Teilzeit-Zweig geradezu einzigartig, in der Bundesrepublik wiederum offerieren ihn lediglich noch drei weitere Institutionen.
Angesichts der gesetzlichen Vorgaben, die ein gewisses Kontingent an Pflichtstunden verbindlich vorschreiben, erstreckt sich das Lehrprogramm statt der ansonsten üblichen drei auf nunmehr vier Jahre. Dafür jedoch trägt das Format den individuellen Belangen der Teilnehmerinnen umso deutlicher Rechnung. So findet beispielsweise der theoretische Unterricht generell nur am Vormittag statt, er endet spätestens gegen 13 Uhr. Und bei den Praxis-Einheiten besteht die Gelegenheit, zwischen mehreren Schichtvarianten zu wählen. Morgens früh ist ein flexibler Dienstbeginn zwischen 6 und 8 Uhr möglich – letztlich daran ausgerichtet, wie daheim die Kinderbetreuung geregelt wird.
Als wichtige Voraussetzungen für die Aufnahme nennt Kisling eine abgeschlossene, mindestens zehnjährige Schulbildung, zudem die gesundheitliche Eignung sowie grundsätzliche Aufgeschlossenheit gegenüber dem Pflegebereich.
Wer nähere Informationen wünscht, erhält die im Sekretariat unter der Rufnummer Tel. (0291) 202-3001 oder kann Details über die E-Mail-Adresse (info@verbundkrankenpflegeschule.de) erfragen. Die eigenen Bewerbungsunterlagen sind ebenfalls dorthin zu senden, können aber auch an die Postanschrift Verbundkrankenpflegeschule am St. Walburga-Krankenhaus, Schederweg 12, 59870 Meschede, geschickt werden.
* weitere Träger: Elisabeth-Klinik Bigge, Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, St. Franziskus-Hospital Winterberg
Text: Wolfgang Halberscheidt/St.Walburga-Krankenhaus Meschede GmbH