Meschede. „DRAJ“ – das jiddische Wort für „drei“ – so nennt sich das Ensemble, das am Freitag, dem 9. Januar in der Alten Synagoge auftritt. Manuela Weichenrieder, Gesang, Ralf Kaupenjhoann, Akkordeon und Ludger Schmidt, Cello. beschäftigen sich seit mehr als 15 Jahren mit jiddischer Musik, abseits der bekannten Klezmer-Pfade.
Stilelemente aus Klassik, Neuer Musik, Blues und Moderner Klassik geben jüdische Geschichte(n) wieder: Hier wird ein impressionistisches Motiv fein versponnen, dort blitzt ein kleines Zitat von ‚King Crimson’ auf, ein orientalischer „Taksim“ wird zum improvisierten Intro und der chassidische Nigun mutiert zum Scatgesang.
Die Lieder aus den Ghettos erzählen Geschichten, drücken Lebensfreude und Hoffnung ebenso aus wie Trauer und Verzweiflung. Viele dieser Lieder entstanden in den Ghettos von Warschau und Wilna und wurden auch in den Nazi-Konzentrationslagern gesungen. Sie fordern eine emotionale Anteilnahme heraus. Die Sprache nahezu aller Lieder ist das Jiddische. Es hat mit dem Hochdeutschen gemeinsame Wurzeln, und viele Inhalte lassen sich assoziativ erschließen. Der oft verdrängte Teil der deutschen Vergangenheit mit jenen Gefühlen von Schuld und Trauer finden sich in den Interpretationen ebenso wie die Lebenslust im Alltag des jüdischen Lebens.
Das Konzert ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Bürgerzentrums mit dem Mescheder Kulturring.
Termin: Freitag, 9.1., 20.00 Uhr
Ort: Bürgerzentrum alte Synagoge, Kampstraße
Karten zu 10 € (erm. 6,00 €) gibt es im Vorverkauf in den Mescheder Bürgerbüros (0291/205-136) und an der Abendkasse.