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Life-Projekt Möhneaue: Bürgerfest läutet Endspurt ein

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Finissage zur Wanderausstellung „Möhnewandel im Bilde“ bot Gelegenheit zu Rückblick

Kreis Soest/Hochsauerlandkreis – Seit fünf Jahren werden beim Life-Projekt Möhneaue die verschiedensten Renaturierungsmaßnahmen im Kreis Soest und im Hochsauerlandkreis durchgeführt. Das Projekt befindet sich quasi im Endspurt und kann planmäßig im Februar 2016 abgeschlossen werden. Das Finale soll bei einem Bürgerfest gebührend eingeläutet werden. Es findet am Samstag, 20. September 2015, 12 Uhr, im Haus Dassel in Warstein-Allagen statt.

Eine Finissage zur Wanderausstellung „Möhnewandel im Bilde“ im Soester Kreishaus am Donnerstag, 13. August, bot Maria Schulte-Kellinghaus, Dezernentin für Jugend, Schule und Soziales, und Projektleiterin Stephanie Terren aus der Abteilung Umwelt des Kreises schon einmal Gelegenheit, die Maßnahmen Revue passieren zu lassen.

Die Möhne und ihre Aue wurden in der Vergangenheit stark verändert. Begradigungen, Verlegungen des Gewässers an den Talrand sowie die Entwässerung der Aue dienten einer besseren Bewirtschaftung der Flussniederung. Durch den Bau von Wehren wurde die Nutzung der Wasserkraft für den Mühlenbetrieb ermöglicht. Steinerne Ufersicherungen sollten gewährleisten, dass die Möhne ihr vorgegebenes Bett nicht verlässt. „Folgerichtig wurde das Projektziel formuliert, eine naturnähere Gestaltung des Flusses und seiner Auen sowie die Entwicklung von artenreichen Mähwiesen, Weiden und Auwäldern an der Möhne durch verschiedene Renaturierungsmaßnahmen zu fördern und sie liebenswert, lebenswert und erlebbar zu gestalten“, bringt es Projektchefin Terren auf den Punkt.

Der Fluss mäandriert, die Fichten sind weg, die Möhneaue kann sich entwickeln. Diese Luftaufnahme des Oberlaufs macht die Entwicklung durch die Maßnahmen des Life-Projekts augenfällig (Foto: Franz Reichenberger).
Der Fluss mäandriert, die Fichten sind weg, die Möhneaue kann sich entwickeln. Diese Luftaufnahme des Oberlaufs macht die Entwicklung durch die Maßnahmen des Life-Projekts augenfällig (Foto: Franz Reichenberger).

Auf über 100 Hektar wurden Maßnahmen umgesetzt: Artenreiche Wiesen und Weiden entwickelt (70 Hektar), natürliche Laubwälder begründet (11 Hektar), mäandrierene Gewässerläufe geschaffen (2.500 Meter), Uferbefestigung entfernt (1.500 Meter), Flutrinnen angelegt (700 Meter), 17 Wehre und Hindernisse durchgängig gestaltet, 12 Nebengewässer angebunden, 5 Blänken angelegt und 3 Fischteiche umgestaltet.

Durch die Öffentlichkeitsarbeit wurden Schüler sensibilisiert und Touristen sowie Einheimische zum Staunen gebracht. Mehrere tausend Veranstaltungsbesucher erlebten die Veränderungen an der Möhne im Laufe der Projektjahre. Ein weiterer Aspekt der Öffentlichkeitsarbeit: Künstler gaben der Möhne durch Ihre Werke im Rahmen der Wanderausstellung „Möhnewandel im Bilde“ ein neues Gesicht. Die Ausstellungsobjekte verbinden Kunst und Naturschutz, das heißt sie präsentieren die Möhne, ihre Auenlandschaft und ihre Bewohner aus künstlerischer Perspektive. Der interdisziplinäre Ansatz zwischen Natur, Umwelt und Kunst hat die Neugier der Menschen der Region und über sie Hinaus geweckt, wie die vielen Ausstellungsorte (Möhnesee, Rüthen, Brilon, Meschede, Soest, Arnsberg, Düsseldorf) und Besucher der Ausstellung zeigen. Am 22. März wurde die Ausstellung im Rahmen des Wettbewerbs „59 + Wasserorte“ von NRW-Umweltminister Remmel ausgezeichnet als ein gutes Beispiel für Öffentlichkeitsarbeit.

Zur Finissage im Kreishaus, mit der ein Schlusspunkt für die Wanderausstellung „Möhnewandel im Bilde“ gesetzt wurde, begrüßten Dezernentin Maria Schulte-Kellinghaus (l.), Abteilungsleiter Alfons Matuszczyk (2. v. l.), Sachgebietsleiterin Marianne Rennebaum (4. v. l.) und Projektleiterin Stephanie Terren (2. v. r.) auch beteiligte Künstlerinnen (Foto: Wilhelm Müschenborn/Kreis Soest).
Zur Finissage im Kreishaus, mit der ein Schlusspunkt für die Wanderausstellung „Möhnewandel im Bilde“ gesetzt wurde, begrüßten Dezernentin Maria Schulte-Kellinghaus (l.), Abteilungsleiter Alfons Matuszczyk (2. v. l.), Sachgebietsleiterin Marianne Rennebaum (4. v. l.) und Projektleiterin Stephanie Terren (2. v. r.) auch beteiligte Künstlerinnen (Foto: Wilhelm Müschenborn/Kreis Soest).

Beim Bürgerfest am 20. September haben alle Interessierten unter anderem Gelegenheit, bei einer geführten Baustellenexkursion nachzuvollziehen, wofür zwischen 2010 und 2016 insgesamt 2,9 Mio. Euro ausgegeben wurden, die bis auf eine kleine Beteiligung der heimischen Projektpartner vom Life-Fonds der Europäischen Kommission und vom Land NRW zur Verfügung gestellt wurden. Stephanie Terren: „Das Bürgerfest soll dazu beitragen, die ortsansässige Bevölkerung weiter in das Projekt einzubeziehen und für den Naturschutz zu sensibilisieren. Die umfangreichen ökologischen Verbesserungsmaßnahmen in der Möhneaue kommen eben nicht nur der Natur zugute. Auch der Bürger kann die neu geschaffene Flusslandschaft an verschiedenen Stellen erleben und mit Spannung beobachten, welche weiteren Veränderungen sich durch die natürlichen Entwicklungsprozesse in der Zukunft noch ergeben werden.“

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