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Love-Scamming – Betrug mit vorgetäuschter Liebe

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Korbach – Besonders perfide und für die Opfer mit hohem emotionalem Stress verbunden ist das Love- oder Romance-Scamming. In Online-Partnerbörsen oder auch in sozialen Netzwerken sind die Scammer (Betrüger) auf der Suche nach potenziellen Opfern.

Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden diese mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft – und zwar einzig und allein mit dem Ziel, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die virtuellen Partner geben sich bevorzugt als Ingenieure, Architekten, Soziologen, Computerspezialisten oder Ärzte aus und geben vor, bei einer Geschäftsreise nach Westafrika in Geldnot geraten zu sein. Oder sie benötigen Geld für eine wichtige Operation ihres Kindes oder eines Angehörigen. Auch gestohlene Koffer und Pässe, unbezahlter Lohn oder eine unbezahlte Hotelrechnung sollen das a hnungslose Opfer dazu bringen, Geld zu überweisen. Und viele tun es auch, schließlich sind sie zu diesem Zeitpunkt schon von ihrem Internet-Partner/ihrer Internet-Partnerin emotional abhängig. Dabei treten nicht nur Männer als Betrüger auf, sondern auch Frauen. Sie geben sich dann bevorzugt als Krankenschwestern, Ärztinnen, Schauspielerinnen oder Lehrerinnen aus und versuchen, das Vertrauen ihrer Opfer zu erschleichen.

Sowohl Scamm-Männer als auch Scamm-Frauen schaffen es mit falschen Identitäten, sich im täglichen Leben ihrer Opfer unverzichtbar zu machen – und zwar ohne ein einziges Treffen. Auf eine romantische Mail am Morgen folgt ein kurzes Telefonat am Mittag, nach Feierabend wird gechattet oder stundenlang telefoniert. Bei den Gesprächen geht es keineswegs um Geld sondern um Familie, Beruf, Freunde, Liebe und um ei ne gemeinsame Zukunft. Später folgt die Ankündigung einer Geschäftsreise und unter Liebesbekundungen das Versprechen eines Besuches nach Rückkehr. Doch plötzlich gibt es dann Schwierigkeiten – eine Notlage wird vorgetäuscht. Ein Überfall, konfiszierte Pässe, ein Krankenhausaufenthalt nach einem Autounfall oder Probleme mit Kreditkarten. Die Opfer werden gebeten, per Bargeldtransfer (z.B. Western Union oder MoneyGram) Geld zu senden. Die Liebe wird in solchen „Bettelmails“ immer stark hervorgehoben.

Auch in Waldeck-Frankenberg ist diese Masche angekommen. Einige Fälle werden bei der Korbacher Kripo bearbeit. In einem Fall hat der Scammer deutschlandweit etwa 20 Frauen mit dieser Masche betrogen und mehr als 300.000 Euro ergaunert. Unter diesen Opfern ist auch eine Frau aus dem Landkreis.

Die Polizei geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Häufig schämen sich Opfer (egal ob männlich oder weiblich) auf solch eine Masche reingefallen zu sein und scheuen den Weg zur Polizei. Den Tätern ist nur schwer beizukommen, denn sie agieren mit gefälschten Identitäten und sitzen zumeist in Westafrika. Bei Internetbekanntschaften sollte man deshalb den Namen über eine der vielen Suchmaschinen recherchieren. Häufig erhält man dort schon Hinweise auf Betrüger.

Betrüger sind sehr erfinderisch. Sie lassen sich immer wieder neue Maschen einfallen. Auf der Internetseite www.polizei-beratung.de werden einige dieser Maschen beschrieben und Handlungsempfehlungen ausgesprochen.

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