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Schmallenberg-Bad Fredeburg: Westfalen Winds spielt überragendes Konzert mit Signalwirkung

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Schmallenberg-Bad Fredeburg – Mit „Aperta-mente!“ ist es dem sinfonischen Blasorchester Westfalen Winds gelungen, ein klanggewaltiges gesellschaftliches Zeichen zur Offenherzigkeit und Vorbehaltlosigkeit in dieser unruhigen Zeit von Flucht und Angst in Südwestfalen zu setzen. Frenetischer Applaus, zwei Zugaben, „Bravo!“-Rufe und Standing Ovations von 400 Zuhörern zeugten in Bad Fredeburg von der Qualität und Tragweite des Konzerts, zu dem Franka Behrendt als bravouröse Querflötensolistin gastierte.

Westfalen Winds begrüßte die vollbesetzte Kuralle mit Ernst Tochs „Spiel für Blasorchester“. Die buffoneske Weise, die bereits im vergangenen Herbst für einen lockeren und aufgeschlossenen Einstieg sorgte, animierte persiflierend zur offenherzigen Begegnung mit neuen Klangmustern.

Westfalen Winds: "Aperta-mente!". Foto:Nils Coenen
Westfalen Winds: „Aperta-mente!“. Foto:Nils Coenen

Als Solistin vom Stabsmusikkorps der Bundeswehr aus Berlin brillierte Franka Behrendt im darauf folgenden Werk von Cécile Chaminade. Selbst seit knapp einer Dekade festes Mitglied von Westfalen Winds, interpretierte Franka Behrendt mit Ruhe und Anmut das „Concertino for Flute“ in lyrischer und kraftvoller Ausgewogenheit. Die kammermusikalische Präzision und die große Virtuosität, die sowohl Solistin als auch Orchester darboten, waren ergreifend.

„Il Cantico“ von Oliver Waespi zählt zu den herausforderndsten Werken der sinfonischen Blasmusik. Westfalen Winds nahm die Herausforderung an und lieferte kurz vor der Pause ein Klangerlebnis der Extraklasse. Zu Anfang konnte ein bemerkenswerter Ruhepol geschaffen werden, der die ersten Sonnenstrahlen der Morgendämmerung lärchenhaft in Szene setzte. Die Weite des nächtlichen Sternenhimmels wurde vom Orchester mit seinen kleinen, immer wieder aufblitzenden Sternen, wundersam, fast schon sphärisch, durch solistische Einlagen brillant abgebildet. Präzise ineinander greifende Crescendi und bombastisch aufwallende Klangvielfalt prägten dabei das monumentale Werkende und überwältigte die Zuhörer, die sich zu frenetischem Beifall und lauten „Bravo!“-Rufe hinreißen ließen.

Westfalen Winds vor 400 Zuhörern in der Kurhalle Bad Fredeburg. Foto: Nils Coenen
Westfalen Winds vor 400 Zuhörern in der Kurhalle Bad Fredeburg. Foto: Nils Coenen

Gestärkt durch frischen Kaffee und leckere Kuchen in der Pause stieg das Orchester mit der „Magic Ouvertüre“ von Thomas Doss ins Konzert ein. Gekonnt magisch wie humorvoll, aber auch herzlich einnehmend verstand es der Klangkörper, die Zuhörer mit einer Vielzahl musikalischer Effekte zu verzaubern. Im Anschluss konnten die orchestereigenen Schlagwerker beim „Concertino for Four Percussion and Wind Ensemble“ von David Gillingham solistisch im fulminanten Dialog mit dem restlichen Orchester auf technisch höchstem Niveau beeindrucken.

Den Abschluss des Konzerts machte die melodramatische Filmmusik zu „La Strada“ von Nino Rota. Die unterschiedlichen Stile meisterte das Orchester unter der Leitung seines künstlerischen Leiters Ulrich Schmidt, der sein zehnjähriges Dirigentenjubiläum feierte, mit Bravour. Von fanfarenartiger Marschmusik zur solistisch geprägten Bühnenmusik, über moderne Jazz-Parts bis hin zur gefühlvollen Filmmusik wurde die künstlerische Qualität des Klangkörpers eindrucksvoll ersichtlich.

Standing Ovations und großer Beifall waren die Folge eines rund um überragenden Konzerts, das Maßstäbe setzt. Westfalen Winds wurde erst nach zwei weiteren Zugaben entlassen: Nach dem bombastischen vierten Satz der „Sinfonische Metamorphosen“ als erste Zugabe wurde der Sonntag mit den ruhigen und warmen Klängen von Humperdincks „Abendsegen“ aus „Hänsel und Gretel“ in aller Besinnlichkeit beschlossen und ein eindrucksvolles Zeichen in Südwestfalen gesetzt: „Aperta-mente!“

Weitere Informationen auf www.westfalen-winds.de oder www.facebook.com/westfalenwinds

Textautor: Westfalen Winds e.V.

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