Obermarsberg – Das Museum „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte“ wird in diesen Tagen 425 Jahre alt.
Erbaut wurde das Gebäude im Jahr 1589 vom gebürtigen Waldecker: dem Marsberger Reidemeister und Gildebruder Johann Mertens sen., der Inhaber verschiedener Hütten bei Adorf und Marsberg (Stadtberge) war. Spätestens 1781 gelangte das Haus in den Besitz der Ackerbürgerfamilie Fobbe. Seit dem 19.04.1880 befindet es sich im Eigentum der Familie Böttcher, die es ursprünglich als Anstreicherei und Werkstatt nutzte. Dieses einmalige, geschichtsträchtige Gebäude wurde im Jahr 1985 unter der lfd. Nummer 6 in die Denkmalliste A der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Marsberg eingetragen. Es wurde außerdem in 1985 unter fachkundiger Leitung von Hubertus Peez restauriert und vom damaligen Westfälischen Amt für Denkmalpflege mit Sitz in Münster bauhistorisch – anhand von verschiedensten Proben und Eindatierungen – als ältestes Bürgerhaus der Stadt Marsberg anerkannt. Die Originalbausubstanz des Hauses wurde auf das vorgenannte Jahr nachgewiesen.
In Folge dessen hat die Stadt Marsberg u. a. im Jahr 1989 zum 400-jährigen Jubiläum von „Haus Böttcher“ ihren städtischen Denkmaltag sowie eine Sitzung des Marsberger Kulturausschusses vor und in „Haus Böttcher“ stattfinden lassen. Die umfangreiche, über Jahrhunderte angesammelte Geschichts- und Kultursammlung der Familie Böttcher wurde komplettiert durch weitere Fundstücke und Exponate aus der gesamten Marsberger Bevölkerung. Sie alle werden dauerhaft und für jedermann zugänglich innerhalb verschiedenster Sammlungen des geräumigen Gebäudes ausgestellt und zusätzlich über „Marsbergs 1. virtuelles Museum“ – nach und nach – im Internet veröffentlicht. Museumsmitgliedschaften innerhalb der Museumslandschaft des HSK, der Museumsinitiative in OWL oder dem Geopark GrenzWelten ließen da nicht lange auf sich warten. International anerkannt wurde das Museum „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte“ mit der Museumsnummer vom Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Pünktlich zum 425-jährigen Jubiläum von „Haus Böttcher“ stellte der Verein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ mit dem Metallbauer Karl-Christian Köhler aus Westheim mehrere Hinweisschilder an markanten Punkten innerhalb Obermarsbergs auf. Die nun montierten, neuen Hinweisschilder fertigte die Werbewerkstatt Susanne Wöhler aus Helminghausen an. Vorangegangen war ein durch den Marsberger Ordnungsamtsleiter Winfried Salmen positivbeschiedenes Genehmigungsverfahren.
Der Verein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ plant für 2014 neben der Herausgabe von drei Geschichtsbüchern auch eine Sonder- und Wechselausstellung zur Bildhauerfamilie Larenz mit Kooperationspartnern der Region. Das Vermächtnis der Bildhauer-Gebrüder Larenz wurde bereits zu großen Teilen im Sommer 2013 aufgearbeitet. 2014 wird nun von den „Marsberger Geschichten“ als „Larenz-Jahr“ ausgerufen. Es ist nämlich 75 Jahre her, dass die „Künstler des Diemeltals“ ihre Tätigkeit eingestellt haben. Übrigens, deren erster Auftrag in 1887 war die lebensgroße Josephs-Figur für die Propsteikirche in Niedermarsberg. Der Kreis schließt sich in 1939 in ihrem Heimatort: Der offiziell letzte Auftrag der Bildhauer war das ebenfalls lebensgroße Bildnis der Grablegung Christi, ebenfalls in der Niedermarsberger Propsteikirche.