Hochsauerlandkreis. Über 20.000 Menschen wurden von Januar 2005 bis April 2010 vom Hochsauerlandkreis und seinen zwölf Städten und Gemeinden aus dem „Hartz IV-Bezug“ in Arbeit und Ausbildung integriert. Ingrid Stein, Fachdienstleiterin „Grundsicherung für Arbeitsuchende“, berichtete im Gesundheits- und Sozialausschuss am Mittwoch, 19. Mai, zur Umsetzung des Sozialgesetzbuches II (SGB II) im Kreis: „Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Region war in 2009 stark durch die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt. Die Auswirkungen waren aber insgesamt weniger drastisch, als noch zu Jahresbeginn befürchtet.“
Allerdings gab es im vergangenen Jahr sowohl bei den Bedarfsgemeinschaften als auch bei den Arbeitslosen im Jahresverlauf eine Steigerung von knapp sechs Prozent. Viele Kunden mit auslaufendem Arbeitslosengeld I-Anspruch wechselten von der Arbeitsagentur in den SGB II-Bereich. Von Januar 2009 bis April 2010 stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften von 7.343 auf 8.092. Im gleichen Zeitraum gab es ebenfalls einen Anstieg bei den Arbeitslosen nach dem SGB II von 5.044 auf 5.591.
Eine Trendaussage für die weitere Arbeitsmarktentwicklung im Jahr 2010 kann noch nicht verlässlich abgegeben werden. „Erste Analysen deuten jedoch auf eine leichte Belebung des Arbeitsmarktes mit verstärkten Stellenzugängen und Integrationszahlen hin. Auch eine stärkere Nachfrage im Bereich der Zeitarbeit ist ein Signal für Produktionszuwächse in den Betrieben“, hofft Ingrid Stein auf eine positive Entwicklung. Sorgen bereitet jedoch der Anstieg der Zahl der Kunden, die trotz Vollzeitbeschäftigung wegen eines geringen Lohnniveaus aufstockende SGB II-Leistungen beantragen müssen.
Mit den Stimmen der Ausschussmitglieder der CDU, SPD und FDP wurde der Antrag des „Forums Linkes Arnsberg“ für ein ÖPNV-Sozialticket aufgrund der aktuellen Haushaltslage abgelehnt. Der jährliche Zuschussbedarf des Kreises, der je nach Nutzerzahl variiert, würde 0,5 bis 2 Millionen Euro betragen. Eine endgültige Entscheidung trifft der Kreistag am 2. Juli.
Zu Beginn der Sitzung, die vom Ausschussvorsitzenden Ferdi Lenze geleitet wurde, hatte Heinz Arenhövel seine Arbeit als ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter des Kreises vorgestellt. Er hält die Kontakte zu den Behörden und Vereinen und hilft durch intensive Vermittlungsarbeit behinderten Menschen bei den unterschiedlichsten Problemstellungen. Mit den Behinderteninteressenvertretungen der Städte und Gemeinden arbeitet Arenhövel eng zusammen.