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Denkmale auf Waldfriedhof Fulmecke restauriert

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Meschede – Wer sich mit Irmgard Gödde unterhält, merkt schnell, dass sich die vermeintlich „große Geschichte“ immer auch im Leben jedes Einzelnen wiederfindet – etwa, wenn die 90-jährige Meschederin berichtet, wie schwierig es war, das Schicksal ihrer beiden im II. Weltkrieg gefallenen Brüder zu klären. Ebenso in Denkmalen spiegelt sich Geschichte wider – insbesondere, wenn diese Geschichte Impulse für die Zukunft geben soll. Nach umfangreichen Sanierungen sind jetzt besondere Denkmale auf dem Waldfriedhof Fulmecke fertiggestellt worden – mit intensiver Unterstützung aus der Bevölkerung.

Gemeinsam dankten Bürgermeister Christoph Weber und Dr. Bettina Heine-Hippler, Denkmalschützerin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe, den Organisationen und Privatpersonen, die eine fachgerechte Sanierung der Denkmale auf der auch als „Franzosenfriedhof“ bekannten Anlage erst möglich gemacht haben. Vor wenigen Wochen sind die Arbeiten am sowjetischen Gedenkobelisken sowie an der Skulptur des trauernden französischen Soldaten abgeschlossen worden; bereits vor einiger Zeit wurde das Eingangstor restauriert.

389 Menschen – vor allem sowjetische und polnische Zwangsarbeiter, die in den letzten Tagen des II. Weltkriegs durch SS-Kommandos in Massenerschießungen in Warstein, Suttrop und Eversberg ermordet worden sind, haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Insbesondere die Forschungsarbeiten von Dr. Marcus Weidner, Historiker beim Institut für Regionalgeschichte des LWL, haben seit einigen Jahren Licht ins Dunkel der Geschehnisse am Kriegsende gebracht – aber auch zur Erinnerungskultur, zum Umgang mit den Mord-Aktionen und ihren Opfern.

Christoph Weber dankte Irmgard Gödde, die mit ihrem Bruder Werner im Jahr 2013 die Geschwister-Gödde-Stiftung ins Leben gerufen hatte, persönlich für die Unterstützung, die durch die Stiftung geleistet worden ist – ebenso wie durch den LWL, den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, die Mescheder Kreuzbrüder sowie zahlreiche Privatspender. Seit den ersten Tagen als Bürgermeister begleite ihn das Thema der Kriegsgräberstätte, bekannte Christoph Weber – und das Spannungsfeld, die Vorgaben des Denkmalschutzes sowie des Kriegsgräbergesetzes mit einer angemessenen Darstellung der Geschichte überein zu bringen. Dafür arbeitet die Stadt Meschede eng mit dem LWL sowie dem Volksbund zusammen.

Erst durch intensive wissenschaftliche Arbeit sei bekannt worden, dass hier 389 Menschen ihre letzte Ruhe gefunden haben. Bis vor wenigen Jahren waren nur weniger als 20 Prozent der Opfer namentlich bekannt. Nun seien es 257 Personen, erläuterte Christoph Weber – also rund zwei Drittel der Bestatteten. Während die Maßnahmen des Denkmalschutzes durch die Sanierungen nun abgeschlossen sind, geht die historische Aufarbeitung weiter: Der LWL arbeitet daran, die Namenslisten zu komplettieren. Wenn die Namenslisten bestätigt sind, soll es einen Abschlussbericht an die Bezirksregierung Arnsberg geben. Dann, so Christoph Weber, liege es in der Verantwortung des Landes, über eine mögliche Umgestaltung der Kriegsgräberstätte zu entscheiden. Aus seiner persönlichen Meinung macht der Mescheder Bürgermeister keinen Hehl: „Vor dem Hintergrund einer angemessenen Erinnerungskultur halte ich das für erforderlich.“

Auch Bettina Heine-Hippler dankte den Unterstützern, die zu einer Sanierung der Denkmale beigetragen haben: „Es ist fantastisch, dass es Menschen vor Ort gibt, die sich eines solchen Themas annehmen.“ Denkmale als authentische Zeugnisse der Geschichte seien ein unverzichtbarer Beitrag, um Erinnerung lebendig zu erhalten. Insbesondere am sowjetischen Obelisken hatte der „Zahn der Zeit“ genagt: Um weitere Schäden zu verhindern, verschwand das Denkmal im vergangenen Herbst zunächst unter einer schützenden Umhüllung. Nun sind Schadstellen beseitigt, Fugen geschlossen und fehlende Stellen ersetzt worden – ebenso wie an der Statue des französischen Soldaten.

Per Brief dankte Olga Titkowa, Leiterin des Büros für Kriegsgräberfürsorge und Gedenkarbeit in der russischen Botschaft, für die Restaurierung des Obelisken: Im Jubiläumsjahr der Befreiung Europas vom NS-Regime sei dies „besonders symbolisch“: „Diese Arbeit trägt zur Versöhnung unserer Völker auch Jahrzehnte nach dem Kriegsende bei.“

Quelle: Hochsauerlandwasser GmbH

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