Wehrstapel/Remblinghausen – Sie ist wohl eine der ältesten „Bürgerbewegungen“ in der Region – denn im wahrsten Sinn des Wortes bringen Schnadezüge Bürger in Bewegung: Vor Jahrhunderten, um die Grenzen der eigenen Stadt zu kontrollieren; in der Gegenwart, um gemeinsam unterwegs zu sein, Natur zu erleben, die Heimat zu entdecken und Geselligkeit zu leben.
Denn Schnade will vor allem eines sein: Ein Tag für die Bürger und mit den Bürgern. Am Samstag, 15. September, lädt der Arbeitskreis Schnadezug der Stadt Meschede wieder alle Bürgerinnen und Bürger zum Grenzgang ein. Dabei präsentiert sich der Schnadezug erstmals in „neuer Aufmachung“ – weniger traditionelle Elemente, mehr Erlebnis, Gemeinschaft und Kennenlernen des Mescheder Stadtgebietes, erläutert Martin Eickelmann, Vorsitzender des Arbeitskreises Schnadezug: „Wir wollen die Traditionsveranstaltung behutsam weiterentwickeln – mit Elementen, die für ein Wander-Erlebnis in der heutigen Zeit wichtig sind.“
Denn man habe in den vergangenen Jahren immer stärker wahrgenommen, dass es nicht unbedingt Historie, Musik und Vollverpflegung seien, die heute erwartet werden, unterstreicht Martin Eickelmann: „Vielmehr geht es darum, in Gemeinschaft Natur zu erleben und vielleicht auch „Ecken“ im Stadtgebiet kennenzulernen, in denen man noch nicht gewesen ist.“
Der Schnadezug startet deshalb am 15. September nicht auf dem Stiftsplatz, sondern am Feuerwehrhaus in Wehrstapel. Ziel der etwa 14 Kilometer langen Strecke ist Remblinghausen. Der Schnadezug beginnt um 9 Uhr mit einem Gebet als „Reisesegen“, bevor es in ins Nierbachtal geht. Hier treffen die Schnadegänger um 10 Uhr die Delegation aus der Nachbargemeinde Bestwig. Um 11 Uhr ist Zwischenrast in Klause – dazu ist zünftige Rucksackverpflegung angesagt. Gegen 12 Uhr geht es weiter Richtung Remblinghausen. Etwa um 13.30 Uhr erreichen die Wanderer die 14-Nothelfer-Kapelle, gegen 14 Uhr dann findet die Schlussrast auf dem neu gestalteten Remblinghauser Dorfplatz, dem „P“, statt – mit Musik, kühlen Getränken und Leckereien vom Grill. Und natürlich darf auch ein „mobiler Grenzstein“ nicht fehlen, auf dem den Schnadegängern beim traditionellen „Stutzäsen“ die (Stadt-)Grenzen aufgezeigt werden.
Ziel sei es, Natur-Erlebnis und die Stadt Meschede selbst in den Mittelpunkt des Schadezuges zu stellen, betont Martin Eickelmann. Während der Wanderung werde es immer wieder Erläuterungen zu Natur und lokalen Gegebenheiten geben – und bei der Schlussrast habe man die Gelegenheit, den erst im Frühjahr eröffneten neuen Ortsmittelpunkt von Remblinghausen kennenzulernen, der die Jahrhunderte alte Pilgergeschichte des Ortes aufnehme.
Um den Ausgangspunkt des Schnadezuges in Wehrstapel zu erreichen, biete es sich an, den Linienbus um 8.38 Uhr ab Busbahnhof Meschede zu nutzen. Zurück von Remblinghausen in die Kernstadt geht es ebenfalls mit dem Linienbus – entsprechende Verbindungen ab Remblinghausen stehen um 15.45 und 17.45 Uhr zur Verfügung.
Mit den kommenden Schnadezügen könne man dann weiter das Stadtgebiet umrunden, so Bürgermeister Christoph Weber: „Attraktive und interessante Teilstrecken gibt es genug.“ Er lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich am Schnadezug zu beteiligen: „Schnade trennt nicht mehr, sondern verbindet Nachbarn.“
Quelle: Hochsauerlandwasser GmbH