Meschede – Die neuen Fenster sind eingebaut. Draußen stapelt sich Dämmmaterial. Das ganze Gebäude ist eingerüstet. An und in der ehemaligen Martin-Luther-Schule der Kreis- und Hochschulstadt wird eifrig gebaut. Die Musikschule und die Volkshochschule des Hochsauerlandkreises wollen schon in den Weihnachtsferien in das dann komplett sanierte städtische Gebäude einziehen. Bis dahin ist noch viel zu tun – und die alte Bausubstanz macht es den Handwerkern und Planern nicht immer leicht.
Wer die alte Grundschule kannte, wird sich die Augen reiben beim Gang durch die Räume. Nichts erinnert mehr an diese Zeiten, das Gebäude wird vom Keller bis zum Dachgeschoss kernsaniert. Rückblick: Im Mai 2012 hat der Rat der Kreis- und Hochschulstadt Meschede beschlossen, das Gebäude der ehemaligen Martin-Luther-Grundschule für ein Gemeinschaftsprojekt des Hochsauerlandkreises zur Verfügung zu stellen. Das Ziel: Kreismusikschule und Volkshochschule HSK sollen räumlich zusammengeführt werden.
Dabei trägt die Stadt als Gebäudeeigentümerin die Kosten für die energetische Sanierung der Außenhülle, der HSK trägt die Kosten des Innenaus- und -umbaus. Für das Projekt wurde ein Antrag auf Bewilligung von Städtebaufördermitteln gestellt, das Projekt mit Förderbescheid vom November 2013 in das Städtebauförderprogamm 2013 des Landes NRW aufgenommen. Hubertus Schemme vom Fachbereich Infrastruktur der Stadt Meschede beziffert die Kosten für den Umbau mit 1,25 Millionen Euro. 70 Prozent davon fließen aus Bundes- und Landesmitteln. 17 Prozent trägt der Kreis, 13 Prozent die Stadt.
Im ältesten Teil des Schulhauses ist künftig die Musikschule beheimatet, im Rest die Volkshochschule, erläutert Elisabeth Lichter vom Fachbereich Hochbau und Gebäudemanagement des Hochsauerlandkreises. 1250 Quadratmeter stehen in der Martin-Luther-Schule insgesamt zur Verfügung. Mehrere Klassenräume, drei Büros und einen Computerraum wird die vhs künftig nutzen – insgesamt 300 Quadratmeter. Die Musikschule wird sich über zwei große und mehrere mittlere und kleine Unterrichtsräume sowie zwei Büros freuen – macht insgesamt 530 Quadratmeter. Teilen werden sich Musikschule und vhs unter anderem einen Kopierraum und ein Lehrerzimmer sowie die sanitären Anlagen.
Das Wichtigste aber ist, da ist sich Elisabeth Lichter sicher, ein ganz anderer Aspekt: „Die Musikschule ist nicht mehr Gast in einer Schule, sondern hat ihre eigene Heimat. Das allein ist schon ein enormer Gewinn.“
Weitgehend barrierefrei wird das Gebäude gestaltet – bis auf den Keller sind alle Etagen dank spezieller Einbauten auch mit Rollstuhl erreichbar. Im Foyer steht nun ein Aufzug. Eine Rampe führt um den Aufzug herum in die beiden ehemaligen Klassenräume drei Stufen tiefer, in der die vhs künftig unterrichten wird. Eine weitere Rampe ersetzt die drei Stufen hinauf zum ältesten Gebäudeteil. Ins Dachgeschoss geht es mit einem Treppenlift.
Vor den Sommerferien rückten die Bauarbeiter an. Mit der endgültigen Fertigstellung inklusive Außenbereich rechnet Architekt Rolf Hennecke kurz vor Ostern 2015.