Olsberg – Drei Stolpersteine erinnern künftig an die jüdische Familie Schild in Olsberg: Künstler Gunter Demnig verlegte die Steine am Mittwoch vor dem Haus Sachsenecke 6, dem letzten Wohnort der Familie in der Stadt Olsberg. Hans Walther Schild flüchtete 1936 nach Südafrika, Elly und Max Schild 1938 nach London.
Die Stolpersteine sollen die Erinnerung an die früheren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger im Stadtgebiet wach halten. Zwölf weitere Steine wurden am Mittwoch vor dem Haus Hauptstraße 33 in Bigge sowie in der Bruchstraße 1 bei der ehemaligen Synagoge verlegt. 33 weitere Steine werden künftig noch im Stadtgebiet verlegt. Der Heimatbund der Stadt Olsberg beschäftigt sich intensiv mit den früheren jüdischen Einwohnern Olsbergs und ihren Schicksalen. So werden immer mehr Standorte für weitere Stolpersteine gefunden. Der nächste Termin mit dem Kölner Bildhauer wird im Dezember stattfinden.
Bürgermeister Wolfgang Fischer betonte, mit dem Projekt wolle man „das Leben der ehemaligen jüdischen Mitbürger in Olsberg aufarbeiten“. Zusätzlich zu den Stolpersteinen werde eine Dokumentation erstellt, um die Geschichten der Familien zu erläutern.
Gunter Demnig hat das Kunstprojekt initiiert, um an die Vertreibung und Vernichtung während der Zeit des Nationalsozialismus zu erinnern. Vor dem letzten selbstgewählten Wohnort von Opfern lässt er Gedenktafeln aus Messing in den Gehweg ein. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1099 Orten Deutschlands und in 20 Ländern Europas. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, zitiert Gunter Demnig den Talmud. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen leben-dig, die einst hier wohnten. Mehr Informationen zu seinem Projekt finden Interessierte im Internet: www.stolpersteine.eu