Arnsberg – Trotz schwieriger Rahmenbedingungen, jedes dritte Krankenhaus in Deutschland schreibt rote Zahlen, blickt man im Klinikum Arnsberg auf ein erfolgreiches Jahr zurück. „Wir haben eine stabile und solide wirtschaftliche Entwicklung erzielt. Die solide Entwicklung wird sich auch im Ergebnis widerspiegeln. Für das Jahr 2014 streben wir wieder ein ausgeglichenes Jahresergebnis an“, erklärte Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung Klinikum Arnsberg, anlässlich des schon traditionellen Pressegesprächs zum Jahresende.
Kemper ergänzte: „Ganz besonders freue ich mich, dass das Klinikum Arnsberg in der Wert-schätzung der Arnsberger Bevölkerung und darüber hinaus nochmals zulegen konnte. Dies spiegelt sich in gestiegenen Patientenzahlen. Stationär wurden im Jahr 2014 ca. 29.500 Patienten aufgenommen, das waren ca. 1.000 mehr als im Vorjahr. Die Bettenauslastung unserer drei Standorte hat im Jahr 2014 erstmals eine durchschnittliche Belegung von 82 % erreichet. Das alles führte, verbunden mit konsequenter Ausgabendisziplin, zu einer verbesserten Wirtschaftlichkeit. Ebenfalls erfreulich, die positive Leistungsentwicklung zieht sich quer durch die Mehrzahl unserer Kliniken. Wobei in 2014, bedingt durch den wirklich außerordentlichen Leistungszuwachs im Kompetenzschwerpunkt Neurochirurgie sowie die hervorragende Entwicklung der neu ausgerichteten Klinik für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Diabetologie, Rheumatologie & Endokrinologie insbesondere auch der Standort Marienhospital deutlich g estärkt werden konnte.“
Versorgungsspektrum wurde ausgebaut
Dr. med. Martin Bredendiek, Ärztlicher Direktor, Klinikum Arnsberg berichtete: „Ein wichtiger Faktor für die positive Entwicklung ist sicherlich auch die Tatsache, dass wir in den letzten drei Jahren die medizinischen Versorgungsmöglichkeiten insbesondere in den medizinischen Schwerpunktzentren für Herz-/Kreislauf- & Gefäßerkrankungen, Kinder & Geburt, Onkologische Erkrankungen, Komplexerkrankungen des Alters sowie Spezielle Chirurgie sukzessive ausgebaut und erweitert haben. In der operativen Versorgung haben dabei insbesondere die minimalinvasiven Techniken eine besondere Bedeutung erlangt. Wir sind mittlerweile sehr breit aufgestellt. Im Klinikum Arnsberg können heute ca. 80 Prozent aller im HSK auftretenden Erkrankungen behandelt werden, für weitere Behandlungsfelder bestehen Kooperationen mit Maximalversorgern.“ Auch im auslaufenden Jahr wurde in den Ausbau der medizinischen Versorgungsmöglichkeiten investiert, beispielsweise durch:
• Neuanschaffung einer hochmodernen digitalen Substraktionsangiographieanlage (DSA). Die zusätzliche Anlage dient vornehmlich der Diagnostik und minimal-invasiven Behandlung von Gefäßerkrankungen und ermöglicht zusätzliche Behandlungskapazitäten, verbesserte Bildqualität, höhere Geschwindigkeit und schonendere Patientenbehandlung dank reduzierter Strahlendosis.
• Inbetriebnahme einer neuen Station (Station 4a) mit 14 Betten um die Versorgungs-kapazitäten insbesondere der Klinik für Gefäßchirurgie sowie des Departments für Angiologie auszuweiten.
• Die Neuanschaffung eines Lasersystems zur Behandlung der gutartigen Prostata-vergrößerung komplettiert das bestehende Versorgungsspektrum der Klinik für Urologie.
• Einrichtung der neuen Versorgungsangebote Kinderwunschambulanz und Kinderchirurgie in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Münster. Schwerpunkt der Zusammenarbeit in der Kinderchirurgie bilden dabei Fehlbildungen. Mit betroffenen Eltern können bei Bedarf bereits während der Schwangerschaft interdisziplinäre Gespräche über diagnostizierte angeborene Erkrankungen geführt und deren Bedeutung sowie Behandlungsmöglichkeiten nach der Geburt aufgezeigt und ggf. organisiert werden. Gegebenenfalls erforderliche stationäre operative kinderchirurgische Eingriffe werden künftig in der Klinik für Kinder- und Neuge-borenenchirurgie am Universitätsklinikum Münster durchgeführt. Die jeweiligen Behandlungstermine werden durch die Ansprechpartner im Klinikum Arnsberg koordiniert und organisiert.
„Unsere Zentren erfahren inzwischen bereits weit über die Grenzen von Arnsberg hinaus Zuspruch von Patienten. Unser Schwerpunktzentrum für Herz-/Kreislauf- & Gefäßer-krankungen und insbesondere das Department für Angiologie sogar international aus Saudi Arabien und Osteuropa. Auch die ärztlichen Kollegen wissen die Arbeit, die in unseren Zentren geleistet wird, zu schätzen. So fungiert beispielsweise die Klinik für Allgemein- & Viszeralchirurgie, die ja bereits im Vorjahr als eines von bundesweit 15 Referenzzentren für minimalinvasive Chirurgie anerkannt und zertifiziert wurde, als Aus- und Weiterbildungs-partner für angehende Chirurgen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz, das Department für Angiologie gar als Weiterbildungspartner führender Gefäßkliniken in China, deren Spezialisten extra nach Arnsberg reisen, um hier modernste endovaskuläre Therapietechniken zu erlernen“ berichtete Dr. Bredendiek weiter.
Behandlungsqualität und Patientensicherheit im Blick
„Um Qualität der Behandlung sowie die Patientensicherheit bestmöglich zu gewährleisten und zu verbessern bestehen eine Vielzahl an Initiativen und Maßnahmen, die in 2014 nochmals verstärkt wurden“, informierte Volker Koch, Geschäftsführer Klinikum Arnsberg und berichtete weiter:
• Seit 2014 beschäftigt das Klinikum Arnsberg als eines von wenigen Häusern im HSK einen eigenen hauptamtlichen Krankenhaushygieniker, der eine Abteilung für Krankenhaushygiene mit fünfköpfigem Team leitet und zusätzlich durch ein externes Hygieneinstitut unterstützt wird. Die Aufgaben der Krankenhaushygiene sind dabei u.a. Hygiene- und Desinfektionspläne zu erstellen, die Einhaltung der Hygiene-vorgaben kontinuierlich und systematisch zu überwachen sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich zu beraten und zu schulen. Für die vielfältigen Initiativen und Anstrengungen zum Schutz der Patientinnen und Patienten vor multiresistenten Keimen hat das Klinikum Arnsberg Mitte 2014 das MRSA-Qualitätssigel des internationalen Projektes „EurSafety Health-Net“ sowie jüngst die entsprechende Anerkennung der Krankenkassen erhalten.
• Auch die Arzneimittelsicherheit der Krankenhausapotheke im Klinikum Arnsberg wurde 2014 erfolgreich rezertifiziert.
• Zur Sicherung der Behandlungsqualität werden die Arbeitsabläufe und Behandlungs-ergebnisse unserer Zentren regelmäßig durch interne sowie ggf. externe Audits überprüft. Zuletzt wurde im Jahr 2014 das Darmkrebszentrum Arnsberg erfolgreich rezertifiziert und somit erneut als Zertifiziertes Darmkrebszentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft ausgezeichnet, die Rezertifizierung des Brustzentrums erfolgte bereits im Vorjahr.
Qualifikation und Engagement der Mitarbeiter erfolgsentscheidend
„Zu der positiven Entwicklung beigetragen hat außerdem eine Optimierung des Prozess-managements. Gemeint ist damit, dass Arbeitsabläufe weiterentwickelt und besser aufeinander abgestimmt wurden“, erläutert Jörg Beschorner, Pflegedirektor Klinikum Arnsberg und betont: „Das Wichtigste sind und bleiben unsere gut ausgebildeten Mitarbeiter. Nur dank der Unterstützung, des großen Einsatzes und des Engagements aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es gelungen, die positive Entwicklung des Klinikums Arnsberg im Jahr 2014 fortzusetzen und die enormen Herausforderungen zu bewältigen.“
Herausforderungen 2015
„Die stabile und solide Entwicklung des Klinikums Arnsberg wollen wir auch in 2015 fortsetzen. Allerdings sind wir aktuell an einem Punkt angekommen, wo sich aufgrund bestehender baulicher und struktureller Gegebenheiten Versorgungs- und Wachstums-hemmnisse zeigen. Diese gilt es sukzessive auszuräumen. Über die entsprechenden Vorhaben und Beschlüsse hatten wir erst kürzlich informiert.
In 2015 wollen wir zunächst an der Weiterentwicklung des Versorgungsspektrums in den Bereichen Intensivmedizin, Onkologie sowie der Traumatologie arbeiten“ erläuterte Werner Kemper abschließend.
Text: Richard Bornkeßel