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RC Sorpesee gewinnt stürmischen Rückrundenauftakt in Bremen

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Sauerland – Als der Tross des RCS am vergangenen Sonntag bereits gut zwei Stunden vor Spielbeginn die Sporthalle an der Fritzestraße in Bremen erreichte wartete dort auf Trainer und Mannschaft eine faustdicke Überraschung. Mit Oliver Heymer hatte einer der treusten RCS Fans den Weg nach Bremen gefunden und dies nicht von irgendwo her, sondern per Direktflug aus London. So trotzten auch die Fans des RCS den widrigen Wetterbedingungen und anderen Unwägbarkeiten, um dabei zu sein beim Topspiel der Liga Drei. Und genau so ein Spiel sollten sie auch zu sehen bekommen zwischen dem gastgebenden TV Eiche Horn Bremen und den Gästen aus dem Hochsauerland.

Der erste Satz sah nach einem von viel Anspannung und Lampenfieber geprägten Warm Up der jungen Gastmannschaft eine Leistung des RC Sorpesee, die wohl nur mit dem Attribut „zauberhaft“ umschrieben werden kann. Mit Ausnahme einiger Aufschlagfehler lief das Spiel des Aufsteigers als hätte es die Winterpause nicht gegeben und der Druck den der RCS auf Bremen ausübte hinterließ beim Gastgeber Spuren. Vor allem die in dieser Phase druckvollen Aufschläge ließen die famos kämpfende Mannschaft von Markus Lentz und Gert Stürmer nicht ins Spiel finden. Sorpesee indes punktete immer wieder aus dem Hinterfeld über Lena Vedder oder auch über die Außen mit Henrike Axt, Nicole Freiburg und Katharina Schulte-Schmale. Mitte des Satzes hatte der RCS ein 5-Punkte Polster herausgespielt und die Zuspielerinnen Lara Drölle und Michelle Henkies wurden zusehends sicherer. So konnte man in der zweiten Satzhälfte sogar noch zulegen und sicherte sich unter dem Applaus des jubelnden Sorpesee-Fanblocks mit 25:16 den ersten Satz.

Foto: Christoph Rech
Foto: Christoph Rech

Schwer nach so einem stürmischen Beginn die Spannung am Anschlag zu halten, und genauso musste das Team um die glänzend aufgelegte Kirsten Platte dem Anfangstempo etwas Tribut zollen. Hinzu kam, dass Eiche Horn ab Satz 2 begeisternden Volleyball bot und vor allem mit variablem Zuspiel den RCS-Block ein ums andere Mal verladen konnte. Es war schlicht eine Spitzenleistung, die beide Teams in dieser Phase aufs Parkett legte. Aus der Ruhe bringen ließen sich die Sauerländerinnen aber trotz des starken Spiels der Gastgeberinnen nicht. Beim 16:16 legten sie einen kurzen Zwischenspurt hin und sicherten einige spektakuläre Punkte über die Mitte. Hier hatten sowohl Kirsten Platte als auch Johanna Voß sichtlich Spaß am Spiel und konnten immer wieder durch Theresa Lübke im Block entlastet werden. Der spannende Endspurt des Satzes gehörte dann ganz dem RC Sorpesee. Lisa Hennecke, Nicole Freiburg und Katharina Schulte-Schmale verriegelten das Hinterfeld der Tabellenführerinnen mit einem Abwehrbollwerk, das von Bremen in dieser Phase nicht zu knacken war. 25:20 der Satzerfolg und die 2:0 Satzführung beim Tabellenzweiten.

Wer geglaubt hatte, dass nun die Luft raus sei aus dem Topspiel sah sich getäuscht. Zwar kam der RCS gut aus den Startlöchern und führte schnell mit drei Punkten, die letzte Konsequenz aber fehlte im Spiel der Sauerländerinnen. So ließ man die Chance liegen sich beim 12:8 weiter abzusetzen und hatte beim 12:11 dann wieder ein offenes Spiel zu bestreiten. Zu allem Überfluss gegen einen Gegner, der sich ganz und gar nicht mit einer Niederlage in eigener Halle anfreunden wollte. Markus Lentz stellte sein Team blendend ein und Schritt für Schritt übernahm der TV Eiche Horn das Heft des Handelns. Mitte des Satzes waren beide Auszeiten auf Seiten des RCS bereits verbraucht und mit 5 Wechseln auch schon einiges an Bewegung im Personalkarussell vollzogen. Zu übersehen war trotz aller Bemühungen aber dennoch nicht, dass mittlerweile die Gastgeberinnen Oberwasser bekommen hatten. Der unglückliche Punkt zum 19:23 traf das RCS-Team ins Mark und die meisten Zuschauer in der Halle richteten sich bereits auf einen verlängerten Volleyballabend ein. Nun aber war es wieder einer dieser Momente, in denen der RC Sorpesee in dieser Spielzeit eine ganz neue Qualität an den Tag legt. Das Team glaubte trotz des Rückstandes an die Wende, man wechselte ein sechstes und letztes Mal und Lara Drölle fand genau im richtigen Moment den Rhythmus im Aufschlag. Zwei Blocks durch Johanna Voß und Lena Vedder brachten den RCS zurück ins Spiel, bevor Henrike Axt nach dem Motto „Aller guten Dinge sind drei!“ einen weiteren Block zum Matchball folgen ließ. Plötzlich lag der Druck wieder bei Eiche Horn und der RCS ließ sich auch von zwei abgewehrten Matchbällen der Gastgeberinnen nicht mehr beirren. Der dritte Matchball sollte die Entscheidung bringen, bezeichnenderweise durch einen energiegeladenen Angriff der Kapitänin Kirsten Platte, die eine tolle Aufholjagd zum 27:25 vollendete.

Der Rest war Jubel, Trubel und Heiterkeit auf RCS Seite in der Hansestadt und endete mit dem Shake Hands der Trainer und Schiedsrichter deren starke und unaufgeregte Leistung dem Spitzenspiel einen würdigen Rahmen verlieh. Die letzten Worte des Tages dann gehörten der verletzen Leonie Hoffmann: „Das war einfach der Hammer, sowas von spannend…Ich bin selbst auf Krücken nass geschwitzt!“ – „Find ich auch…aber zwischendurch hattet ihr wieder das berühmte Sorpeseetief…“ ergänzte Physio Anne Schmitz. Ein Tief, aus dem wieder einmal die Fans das Team im richtigen Moment herausklatschten und eine Leistung auf die der gesamte Tross mächtig stolz sein kann. Die Rückfahrt unter Reiseleiter Olli und Busfahrer Hans geriet so ebenso wie das Spiel zu einem Highlight, wenngleich speziell bei den Spielerinnen das ein oder andere Augenlied am Ende doch schwer wurde.

Für den RCS in Bremen aktiv: Henrike Axt, Lara Drölle, Nicole Freiburg, Michelle Henkies, Lisa Hennecke, Theresa Lübke, Kirsten Platte, Katharina Schulte-Schmale, Lena Vedder, Johanna Voß, „Doktor Durchblick“ Linus Tepe, Co-Trainerin Leonie Hoffmann, Physio Anne Schmitz und die „Blaue Wand“ der Auswärtsfans des RCS.

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