Sauerland – Für die meisten Spielerinnen in der weiten Volleyballwelt stellt der Übergang vom Jugendbereich in die Seniorenspielklassen nach der U20 mit 18 oder 19 Jahren eine der größten Herausforderungen in der sportlichen Karriere dar. Plötzlich messen sich die jungen Talente mit erfahrenen Top Spielerinnen aller Altersklassen und müssen sich auf größeren Bühnen behaupten. Ganz ähnlich geht es dem jüngsten Quartett des RC Sorpesee im Kader der 2. Bundesligamannschaft. Einen Unterschied gibt es aber, sind doch Henrike Axt, Michelle Henkies, Theresa Lübke und Vanessa Vornweg gerade mal aus der U16 herausgewachsen und doch schon die „RCS – Young Guns“ im Kader der 1. Mannschaft.
Zumindest auf ein Jahr Erfahrung in der Dritten Liga kann Außenangreiferin Henrike Axt bei dem anspruchsvollen Unterfangen aber bereits zurückgreifen. Ein Jahr, in dem die Gymnasiastin aus Sundern ihren Platz im Kader mit Nachdruck gerechtfertigt hat und mit ihrer spektakulären Spielweise für das ein oder andere Raunen auf den Rängen sorgen konnte. Markenzeichen der Angriffsspezialistin – Jahrgang 99 – ist ihre beeindruckende Athletik und ein Armzug, der Mitspielerinnen und Trainer schon den einen oder anderen geschwollenen Finger eingebracht hat. Eine gute Basis auf die das Langscheider Eigengewächs, definitiv die nächsten Schritte folgen lassen möchte. Bundesliga mit 16? – Für Henrike mit Vollgas und wachem Blick sicher keine Ding der Unmöglichkeit!
Ganz ähnlich die Situation für die zweite 99erin im Bunde. Mit Michelle Henkies geht eines der größten Ballspieltalente, die der RCS in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat, auf Punktejagd in der 2. Bundesliga. Wer also von einem 16 jährigen Mädchen in Sachen Koordination und Ballkontrolle richtig vorgeführt werden möchte, darf jederzeit ein Training beim RCS besuchen. Neben ihrem unglaublichen Ballgefühl verfügt die Zuspielerin auch taktisch über ein Repertoire, über das sich viele Spielerinnen mit Ende 20 freuen würden. Für die Fans in Sundern und Umgebung besonders eindrucksvoll sind die blitzgescheiten Aufschläge und atemberaubenden Abwehraktionen der Allendorferin, mit denen sie schon so manchen Gegner in die Verzweiflung getrieben hat und auch in Zukunft treiben wird!
Wie man mit noch weniger Spielerfahrung den Sprung in die erste Mannschaft wagen kann, zeigte in der Rückserie der vergangenen Saison eine junge Mittelblockerin mit Nachdruck. Aus dem Nichts und ohne große Anlaufschwierigkeiten meisterte Theresa Lübke den Sprung in die erste Trainingsgruppe und legte die anfängliche Zurückhaltung mehr und mehr ab. Die hochveranlagte Langscheiderin profitiert hierbei von ihren Volleyball-Model-Maßen und ihrer schnellen Auffassungsgabe. Nicht auszuschließen, dass sich die Schülerin noch im Laufe dieser Saison ihren Platz im Team auf ihrer Lieblingsposition im Mittelblock sichern kann. Den Kopf zumindest hat sie auf Angriff geschaltet und damit jede Skepsis über Bord geworfen, zudem ist sie mit Jahrgang 98 die älteste im Quartett – Zeit den nächsten Schritt zu gehen!
Vanessa Vornweg, der dritte in der Riege der 99er Nesthäkchen, müssen die vergangenen Wochen wie eine Dauerreise im D-Zug vorgekommen sein. Gerade zurückgekehrt aus den USA fand sich die gelernte Mittelblockerin in Reihen der ersten Trainingsgruppe auf der Promenade am Sorpesee wieder und trieb sich in jeder Einheit zu neuen Höchstleistungen. Mit Erfolg – ist aus der sportlichen Austauschschülerin doch in kürzester Zeit ein vollwertiges Mitglied der „RCS-Young Guns“ geworden. Viel zu lernen gibt es für die Sunderanerin jede Woche aufs Neue, aber für Trainerteam und Mannschaft scheint es bei dem Eifer und der unbändigen Neugier nur eine Frage der Zeit zu sein, wann für die USA-Rückkehrerin das Kapitel Bundesliga geöffnet wird.
Vier „RCS-Young Guns“ also, die für die Mannschaft mehr sind, als nur ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft. Man darf gespannt sein, wie schnell die vier ihr Wahnsinnstalent aufs Feld und in die Mannschaft einbringen können.