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Renaturierung im Hennenohl macht die Ruhr wieder erlebbar

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Bestwig – Die Sonne glitzert auf der Wasseroberfläche. Winzige Fische sausen durch das flache Wasser. Wo vor wenigen Monaten noch die Ruhr gradlinig in einem 20 Meter breiten, befestigten Bett floss, ist ein kleines Paradies entstanden. Auf einer Breite von 70 Metern kann sich die Ruhr im Hennenohl nun selbst ihr neues Bett suchen. Es entstehen Kiesbänke und Flachwasserbereiche. „Das ist das Schönste, was man in Sachen Renaturierung machen kann“, freut sich Friedhelm Koch, Umwelt-Ingenieur der Gemeinde Bestwig.

Die Renaturierung der Ruhr im Hennenohl zwischen Velmede und Bestwig ist jetzt fast abgeschlossen. Nur noch wenige Restarbeiten stehen auf dem Programm. Wichtig ist: „Wir wollen, dass die Ruhr auch für die Menschen wieder erlebbar wird. Bisher wurde sie hier gar nicht mehr wahrgenommen“, so Friedhelm Koch. Entdecken kann man immer wieder Neues, denn der Fluss soll sich auf natürliche Weise weiterentwickeln: „Nach jedem Hochwasser wird das Flussbett anders aussehen“, erläutert er. Totholz ist im Wasser befestigt, unter dem kleine Fische Schutz suchen. Ufer und Wiesen werden der Natur überlassen, werden wohl recht schnell begrünt werden. Im alten Ruhrbett haben sich bereits Tümpel gebildet.

Mehr Lebensqualität wissen nicht nur die Anwohner zu schätzen. Wer auf dem Ruhrtalradweg unterwegs ist oder einfach einen Ausflug ins Grüne machen will, kann sich an der renaturierten Ruhr niederlassen. Darum wird gegenwärtig an einer Stelle eine Aussichtsplattform angelegt – mit zwei Sitzgruppen und einer Info-Tafel, auf der das Projekt Renaturierung erklärt wird. Schon in den nächsten Tagen sollen die Bänke und Tische aufgebaut werden. Dazu kommen noch weitere Ruhebänke entlang der Ruhrufer.

Bachforellen und Äschen fühlen sich bereits wohl. „Es sind jetzt schon viel, viel mehr Fische als vorher da“, betont Friedhelm Koch. Und diese Exemplare haben sich bereits fleißig vermehrt, wie man an den winzigen Fischen sieht, die sich im flachen Wasser tummeln. Darüber freuen sich auch die Angler: „Die sind völlig begeistert“, berichtet der Umwelt-Ingenieur. Der Angelsportverein Bestwig wolle sogar noch weitere Fische einsetzen.

Umwelt-Ingenieur Friedhelm Koch freut sich, dass die Renaturierung der Ruhr im Hennenohl auf so positive Resonanz stößt (Foto: Gemeinde Bestwig).
Umwelt-Ingenieur Friedhelm Koch freut sich, dass die Renaturierung der Ruhr im Hennenohl auf so positive Resonanz stößt (Foto: Gemeinde Bestwig).

7,5 Hektar groß ist die Fläche, die die Gemeinde gekauft und naturnah umgestaltet hat. Baubeginn war im Februar. 30.000 Kubikmeter Erde wurden weggefahren. Veranschlagt wurden Kosten in Höhe von rund 700 000 Euro. „Damit kommen wir auf jeden Fall aus“, sagt Friedhelm Koch. 80 Prozent davon kommen als Zuschuss vom Land Nordrhein-Westfalen. Der verbleibende Eigenanteil wiederum wird der Gemeinde als sogenannte „Ökopunkte“ gutgeschrieben. Diese dringend benötigten Punkte werden dann – anstatt kostenpflichtiger Ausgleichsmaßnahmen – bei der Realisierung anderer baulicher Projekte (aktuell zum Beispiel Wohn- und Gewerbegebiet Wiebusch) herangezogen. Damit ist die Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen für die Gemeinde Bestwig quasi kostenneutral.

Sogar der Ruhrtalradweg hat nun eine neue, asphaltierte Trasse. Sie führt nicht mehr schnurgerade und ein wenig trostlos am Bahndamm entlang, sondern kurvig immer möglichst in Ruhrnähe. Darüber freuen sich nicht nur Tourenradler, sondern zum Beispiel auch Senioren, die mit ihren Rollatoren barrierefrei dorthin gelangen können, weiß Friedhelm Koch.

Ein weiteres Bonbon ist noch in Arbeit: Ein „XXL-Insektenhotel“ wird noch auf einer Wiese aufgebaut: Sechs Meter lang und 2,50 Meter hoch wird dieser Rückzugsort für eine Vielzahl von Insekten. Finanziert wird dieses Projekt aus Mitteln des LEADER-Programms , mit dem unter anderem Naturschutzmaßnahmen gefördert werden.

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