Meschede – Die letzten Arbeiten laufen auf Hochtouren, am 15. März soll alles fertig sein: In dem neu errichteten Sanitärgebäude an der Franz-Stahlmecke-Schule in Meschede stehen dann 50 Duschen, 12 Waschplätze und zehn Toiletten zur Verfügung. Ab diesem Tag wird aus der bisherigen Notunterkunft die „Zentrale Unterbringungseinrichtung Meschede II“ für 450 Flüchtlinge.
Hell und freundlich ist das Waschhaus geworden, mit schlichten grauen Fliesen und Kabinenwänden. Damit Männer und Frauen strikt getrennt werden, hat das Gebäude zwei Eingänge, die von außen durch einen Sichtschutz noch einmal abgetrennt werden. Schon im ehemaligen Schulhaus trennen sich die Wege der Geschlechter auf dem Weg zum Sanitärgebäude. Auf beiden Seiten gibt es je eine größere Familiendusche und 24 normale Duschkabinen, dazu fünf Toiletten und sechs Waschplätze.
Das autarke, 225 Quadratmeter große Gebäude wird über einen mit Flüssiggas betriebenen Heizkessel beheizt. In einem kleinen Technikanbau steht ein riesiger Pufferspeicher zur Warmwasserbereitung, der ein Speichervolumen von knapp 5000 Litern Wasser hat.
„Das ist keine Übergangslösung“, betont Heinz Hiegemann, Fachbereichsleiter Infrastruktur bei der Stadt Meschede. Anfang November stieg die Stadt – die in diesem Fall Amtshilfe für die Bezirkregierung leistet – in die Überlegungen ein. „Von Dezember bis Ende Februar wurde das Gebäude quasi aus dem Boden gestampft“, loben Bürgermeister Christoph Weber und Heinz Hiegemann den Einsatz ausnahmslos heimischer Unternehmen. „Wir haben ein sehr gutes Konzept erarbeitet“, so Lars Ester vom Fachbereich Infrastruktur. Die ursprünglich angedachte Lösung mit mobilen Container habe sich schnell als „völlig ungeeignet für 450 Personen“ erwiesen. In Zusammenarbeit mit den Maltesern, die die Einrichtung im Auftrag der Bezirksregierung betreiben, habe man dann Lösungen erarbeitet.
Große Unterschiede offenbaren sich schon bei den Kosten: Bei einem von der Bezirksregierung zunächst eingeholten Angebot hätte allein die Miete von mobilen Containern einschließlich der einmalig anfallenden Transport-, Aufstellungs- und Montagekosten im ersten Jahr 312.000 Euro betragen. Der Neubau kostet hingegen unter 400.000 Euro. Die Gesamtkosten für den kompletten Umbau der Franz-Stahlmecke-Schule zur Zentralen Unterbringungseinrichtung Meschede II betragen rund 990.000 Euro. Die Stadt Meschede prüft die Rechnungen – bezahlt werden sie vom Land Nordrhein-Westfalen durch die Bezirksregierung.
Heinz Hiegemann erklärt: „In dieser kurzen Zeit hätte das nicht realisiert werden können, wenn wir die Kontakte zur heimischen Wirtschaft nicht gehabt hätten.“ Eine Vielzahl heimischer Betriebe habe mit großem Engagement gearbeitet: „Zu den üblichen Preisen“, wie er betont. Es sei samstags und sonntags gearbeitet worden, manche Firmen hätten andere Aufträge verschoben, um dieses Projekt möglichst rasch fertig stellen zu können.