Bestwig – Vor einem Neustart – mit erheblich verbesserter Ausgangsposition – steht die Offene Jugendarbeit in der Gemeinde Bestwig. Über einen „Schulterschluss“ der Kleinen Offenen Tür (KOT) „Mittendrin“ in Bestwig mit dem „Förderband“ sowie dem „Haus der Offenen Tür“ (OT) – jeweils in Tägerschaft der beiden Mescheder Gemeinden St. Walburga und Mariä Himmelfahrt -, informierte Pfarrer Günter Eickelmann, Leiter des Pastoralen Raums Meschede-Bestwig, die Mitglieder des Bestwiger Bürgerausschusses.
Hintergrund: Die KOT „Mittendrin“ leistete bereits seit Jahren eine wichtige pädagogische Arbeit in Bestwig und diente als Anlaufstelle für Jugendliche – auch für junge Menschen, die mit sonstigen Angeboten kaum zu erreichen waren. Allerdings: Für die hauptamtliche pädagogische Kraft gab es immer nur eine halbe Stelle, die noch dazu befristet war – keine attraktiven Bedingungen für die Arbeit mit jungen Menschen. Auch zuletzt war die Stelle in der KOT wieder vakant; zudem hatte das Bergkloster Bestwig die Trägerschaft abgegeben.
Auch im Mescheder „Förderband“ ist die Stelle zurzeit unbesetzt; die „Offene Tür“ hat eine neue Leitung bekommen – „bietet solch eine Situation nicht auch eine Chance?“, fragte Pfarrer Günter Eickelmann. Er sieht die Möglichkeit, die Jugendarbeit in den Kommunen Bestwig und Meschede zu vernetzen. Die Idee im Pastoralen Raum: Mit einer Kooperation kann man durch vielfältige und differenzierte Angebote unterschiedliche Milieus erreichen und zudem Kooperationen mit anderen Trägern, Vereinen, Verbänden, sozialen Einrichtungen, Bildungswerken und Beratungsstellen ermöglichen. Pfarrer Eickelmann: „Solch eine Zusammenarbeit der verschiedenen Einrichtungen könnte ein Modellprojekt für eine Neuausrichtung der Offenen Jugendarbeit im HSK sein.“
Aus der Zusammenarbeit der drei Einrichtungen könne „mittelfristig vielleicht die Zusammenführung zu einer Einrichtung mit drei Standorten folgen“, erläuterte der Seelsorger. Die katholische Kirchengemeinde St. Walburga in Meschede hat beim Jugendamt des HSK die Übernahme der Trägerschaft der KOT „Mittendrin“ in Bestwig beantragt. Der Jugendhilfeausschuss hat dem inzwischen zugestimmt. Zudem werden unbefristet eine Sozialpädagogin oder Erzieherin mit 100 Prozent Stellenumfang sowie – befristet – eine weitere Mitarbeiterin mit 50 Prozent Stellenumfang eingestellt.
„Das Jugendamt des HSK erwartet aber ausdrücklich, dass vorerst 100 Prozent Stellenumfang in den Aufbau eines Jugendtreffs in Bestwig fließen. Dies kann durch unser Kooperationsmodell sichergestellt werden“, so Pfarrer Eickelmann. Auch das Erzbischöfliche Generalvikariat in Paderborn unterstützt das Vorhaben: „Die Ideenskizze wird positiv gesehen; sie entspricht dem Grundgedanken einer stärkeren Vernetzung kirchlicher Angebote und inhaltlicher Arbeit sowie der angestrebten engeren Zusammenarbeit von Kirchengemeinden im Pastoralen Raum.“
In einem nächsten Schritt sollen nun neue Räumlichkeiten für einen Neustart der KOT „Mittendrin“ gefunden werden – der 1. Februar 2015 ist hier das Zieldatum. Langfristig, so Pfarrer Günter Eickelmann, sei möglicherweise das Stellwerk am Bestwiger Bahnhof eine Option – ein passender Raumzuschnitt sowie entsprechende Finanzmittel für eine Sanierung vorausgesetzt. Die Mitglieder des Bestwiger Bürgerausschusses jedenfalls sehen in dem Modell eine Chance für die Jugendarbeit in der Gemeinde – sie nahmen die Pläne zustimmend zur Kenntnis.