Arnsberg – Ende Januar wurden die ersten Frischlinge im Wildschweinrevier des WILDWALD VOSSWINKEL gesichtet. Der Wildschweinnachwuchs kommt im Gegensatz zu vielen anderen Säugetierarten „fertig ausgerüstet“ – mit Borsten, sehend und hörend und sogar schon mit den ersten Eck- und Schneidezähnchen – zur Welt. Doch so agil und selbstständig der Nachwuchs auch wirkt, so empfindlich sind sie gegenüber nasskaltem und windigem Wetter. Frischlinge können erst ab der vierten Lebenswoche ihre Körpertemperatur selbst regulieren und sind daher auf die Wärme ihrer Mutter und v.a. des ausgepolsterten Nestes angewiesen, den die Bache mit großer Sorgfalt und Umsicht baut.
Erfahrene Wildschweinmütter bleiben daher etliche Tage in diesem sogenannten Wurfkessel und verlassen ihn mit ihren Frischlingen nur für kurze Ausflüge. Kaum eine Wildart zeigt ein derart intelligentes und ausgefeiltes Sozialverhalten wie Wildschweine – so gelingt es ihnen mit Hilfe von Ammentätigkeit, der Bildung von großen „Kindergärten“ sowie wachsamen Müttern den Großteil des Nachwuchses auch zu dieser unwirtlichen Zeit großzuziehen.